1 1/2 r. p. v. m.
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dann hier noch einmal. Beide Male
war der Eindruck der selbe. Ich habe mich
sehr stark für den Medardus selbst inte¬
ressiert, da mir, kein Halber, sondern ein
sechzehntelheld, eben darin ein vollkommenes
Exempel des Wieners zu sein scheint. Wie
es aussieht, wenn ein Wiener zur tragischen
Figur wird das finde ich an diesem Fall
wunderbar dargestellt. Allerdings ist das
Missverständnis möglich, der Autor habe
selbst einen tragischen Felden zeichnen
wollen. Ich glaube das nicht und werde
darin durch die Schilderung der anderen
Wiener im Stück bekräftigt. Diese Schil¬
derung hat freilich erst dann auf mich
gewerkt, als ich mir die Mühe nahm,
Das Stück im Geiste sozusagen zu inszenieren
und es mir szene für Szene auf der Bühne
vorzustellen. Ich rechne ihm das als einen
Vorzug an, es ist ein durchaus bühmen.
mässiges Stück, das dargestellt noch ganz
anders wirken muss als aus dem Buch.
Wenn es nämlich wirklich dargestellt.
wird, wenn es bühnenmässig gelöst
wird! Und da kam nun, als ich die
Besetzung las, meine Aauptsorge. Ich
wurde Herzlich wünschen, dass ich mich
völlig irre. Wie ich aber diese Herrschaften
die jetzt im Burgtheater herum dillettieren.
und die dortigen Hilflosen Inszenierungen
kenne, muss ich fürchten, dass sie aus
Seinem Stück eine Karikatur machen
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dann hier noch einmal. Beide Male
war der Eindruck der selbe. Ich habe mich
sehr stark für den Medardus selbst inte¬
ressiert, da mir, kein Halber, sondern ein
sechzehntelheld, eben darin ein vollkommenes
Exempel des Wieners zu sein scheint. Wie
es aussieht, wenn ein Wiener zur tragischen
Figur wird das finde ich an diesem Fall
wunderbar dargestellt. Allerdings ist das
Missverständnis möglich, der Autor habe
selbst einen tragischen Felden zeichnen
wollen. Ich glaube das nicht und werde
darin durch die Schilderung der anderen
Wiener im Stück bekräftigt. Diese Schil¬
derung hat freilich erst dann auf mich
gewerkt, als ich mir die Mühe nahm,
Das Stück im Geiste sozusagen zu inszenieren
und es mir szene für Szene auf der Bühne
vorzustellen. Ich rechne ihm das als einen
Vorzug an, es ist ein durchaus bühmen.
mässiges Stück, das dargestellt noch ganz
anders wirken muss als aus dem Buch.
Wenn es nämlich wirklich dargestellt.
wird, wenn es bühnenmässig gelöst
wird! Und da kam nun, als ich die
Besetzung las, meine Aauptsorge. Ich
wurde Herzlich wünschen, dass ich mich
völlig irre. Wie ich aber diese Herrschaften
die jetzt im Burgtheater herum dillettieren.
und die dortigen Hilflosen Inszenierungen
kenne, muss ich fürchten, dass sie aus
Seinem Stück eine Karikatur machen