B5: Bahr, Hermann_3 Bahr an Schnitzler, Typoskript, Seite 20

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Wien, 8. Juli 1897 58
G.H.F.S.
Lieber Freund!
Neumann-Hofers Drängen nachgebend, der mich noch immer mit
Dir plagt, frage ich mich noch einmal bei Dir an, ob Du denn nicht doch
irgendwie zu bestimmen wärest,einen Vertrag mit ihm einzugehen, der Dich
für drei oder fünf Jahre an sein Theater bindet. Ich habe Dir schon
gesagt: er bietet Dir 12& Tantièmen an,oder wenn Du es vorziehst,ein
Einreichungshonorar; eventuell liesseer sich wohl zu beidem bereden.
Es ist ihm sehr wichtig, gerade Dich zu haben. Stelle Deine Forderungen;
ich habe neulich in den paar Minuten Dir nicht so recht zureden können
und weiss nicht, ob ich Dich in Ischl sehen werde. Ich bitte Dich also
brieflich, Dir die Sache doch noch einmal zu überlegen. Sie hat gewiss
ihre Bedenken. Aber überlege Dir,ob sie xxx sich nicht so drehen lässt,
dass sie die grössten Vorzüge für Dich hat. Suche Dir etwa Termine
aus, wie Du sie sonst an keinem Theater kriegst, oder was sonst etwa in
Deinen Wünschen liegt. Ich weiss ja nicht, worauf Du am meisten Wert
legst. Schreib mir das dann. Ich würde sehr wüschen, dass Du doch ir-
gendwie mit Neumannhofer zusammen kommst: denn ich hoffe so diesen
allmälig dahin zu bringen, dass er aus dem lessingtheater eine gut
österreichische Bühne macht. Dies würde ich vom Herzen wünchen. In der
Hoffnung, dass es Dir immer gut geht, bin ich, mit vielen Grüssen an Ri-
chard,
Dein alter treuer
Hermann
Wien, 28.9.1897
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Lieber Arthur!
Ich danke Dir herzlich für Deine lieben Worte. Es scheint
in der That, dass das "Tschaperl" in Berlin gefallen hat, was mir sehr