B5: Bahr, Hermann_3 Bahr an Schnitzler, Typoskript, Seite 43

G. A.
-41-
101
31.10.1903
Ich freue mich sehr, lieber Arthur, Dich morgen bei mir zu sehen,
Herzlichst
Dein
H.
Eben hab ich mein neues Büchel an Dich abgeschickt.
9.11.1903
102
Lieber Arthur!
Ich habe gestern Dein "Excentrie" vorglesen und die Leute
haben über das liebenswürdige Fräulein de la Rosière so gebrüllt, dass
ich wirklich bisweilen eine Minute lang warten musste, bis sie sich so
weit gefasst hatten, mich wieder anzuhören. Die Geschichte ist köstlich
und zum Vorlesen ideaal. Ich schicke Dir das Heft mit derselben Post
zurück, ich habe mir die betr.Nummer der Jugend bereits verschafft.
Noch etwas, ganz aufrichtig. Da Du keine Sitze von mir
verlangt hast, habe ich Dir keine geschickt, weil mir das von mir im-
mer so furchtbar aufdringlich vorkommt, Jemandem ungebeten Sitze zu
schicken, der dann am End erst seine Köchin anflehen muss, sie zu be-
nützen.
Anbei findest Du den Rekurs, der am 5.d. der Statthalterei
überreicht worden ist. Er ist von mir mit Burckhard berathen und dann
von diesem verfasst worden, was aber, nach seinem Wunsch, nicht bekannt
werden soll. Versuche, den Rekurs in irgend eine Wiener Zeitung zu
bringen, sind durchaus misglückt. Ueberlege,ob Du ihn eventuell der
nächsten Auflage des Reigen vordrucken würdest. Sag aber nur offen
Nein, wenn es Dir nicht passt.
Salten tust Du glaub ich unrecht. Du musst nur doch