B5: Bahr, Hermann_3 Bahr an Schnitzler, Typoskript, Seite 75

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gesehen habt, war gar nicht Schnitzlers Stücksondern sein Stück ist
vielmehr so und so! Da ich selbst nicht dabei bin, könnte ich nur schrei-
ben: Das Stück ist so und sollber die Leute, die das lesen würden, werden,
fürchte ich, ein ganz anderes Stück gesehen haben. Ich würde über den
Medardus schreiben, sie aber werden dan Herrn Gerasch sehen und ich
fürchte, dass zwischen beiden Personen jede Aehnlichkeit ausgeschlossen
ist. Zum Schluss wäre wahrscheinlich der arme Herr Kolle, der die Notiz
über die Darstellung und die Aufnahme schreiben würde, völlig ratlos
und würde noch gegen mich polemisieren müssen. Ich sehe nur Unannehm-
lichkeiten für Dich und für mich und bür alle Beteiligten. Ich hoffe,
Du nimmst das so, wie es gemeint ist,und verstehst es.
Grüss Deine liebe Frau herzlichst und sei selbst herzlichst
von uns beiden gegrüsst.
Dein alter
Hermann
Frankfurt, 22.11.1910
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Schönsten Dank für Deinen lieben Brief und die herzlichsten Grüsse
an Dich und Deine Frau!
Herzlichst
Hermann
.4.
Wien XIII/7.
17.9.1911
Lieber Freund!
Möchtest Du so lieb sein, mir Dein neues Stück zu schon
Burckhard hat mir neulich so viel davon so schön erzählt, dass ich noch
neugieriger geworden bin. Und ich könnte es jetzt halbwegs in Ruhe
Mit den herzlichsten Grüssen von uns beiden, auch an Deine
lesen!
liebe Frau,
Hermann Bahr.
Dein alter