B8: Beer-Hofmann, Richard 8.1 Abschrift Arthur Schnitzler an BH, Seite 20

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DATES DES ACTES
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meinem Schwager - auf den Kahlenberg u.s.w.-
Was gibts in Ischl? - Sprachen Sie Benedikts häu-
fig?- Was macht der Götterliebling? Hat Freund
schon der Flegmann geantwortet?- Wird noch viel
über das Stück geschimpft#) - wirds noch einmal
aufgeführt? Sprechen Sie Jarno? - Wie gehts der
Sie werden allerdings keine
kleinen Wreden? -
Lust haben es zu erforschen.- Ist die Griebl
und die alte Friese schon ins Kloster gegangen?
Schreiben Sie bald, wenn auch wenig. Herzlich Ihr
Senden Sie mir das Ischler Wochenblatt mit der
Arthur Sch.
Kritik.
(nach Ischl, Schulg.)
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30
Wien, 3.8.93.
Lieber Richard, eben habe ich die Camelia's wieder-
gelesen und kann Sie versichern, dass sie die ge-
fährliche Probe des Wiederlebens aufs glücklich-
ste bestanden haben. Die Skizze ist eine Stief-
schwester Ihres "Kind's"; das Blut des Vaters
pulsirt drin und dass Sie nun eine neue Muse ha-
ben, darf Sie gegen die frühere, mit der Sie die
Camelias gezeugt haben, nicht ungerecht machen.
Dagegen muss ich aber bemerken, dass mir die Mieß
derstelle noch unangenehmer auffiel, als das erste
Mal; sie ist absolut überflüssig und ausschliess-
lich widerlich. Mit demselben Recht dürften Sie
darauf bestehen, den abendlichen Stuhlgang Ihres
Helden zu schildern; ja beinahe mit mehr Recht;
denn er ist natürlicher und berechtigter als das
Mieder. Zur Charakteristik Freddys gehört es
auch absolut nicht. Sie sollten Freddy auch et-
was älter machen; denn es ist mir unangenehm,
dass man sich mit 38 Jahren schon so fürchterlich
+) Anatol