B8: Beer-Hofmann, Richard 8.1 Abschrift Arthur Schnitzler an BH, Seite 100

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Ischl, 3.8.1900.
Lieber Richard, ich kann den Vortheil Ihres neuen Vor-
schlags nicht einsehn. Das missliche daran ist: doch
per Bahn nach Jenbach fahren müssen, dann wieder von
Sterzing nach Innsbruck zurück müssen. Vergessen Sie
nicht, unsere Absicht ist: von Zell a. See nach Inns-
bruck, auf einen neuen Weg, zu kommen. Ueberdies kostet
Ihre Tour 1 Tag mehr, u. Kerr möchte uns in Innsbruck
treffen. Nach meinem Reisebuch bietet das Pfitscher
Joch kaum mehr als Krimmel und Gerlos, und die Sache
ist weit bequemer. Ich schlage also vor:
Salzburg ab Montag (spätestens Dienstag) Nachmittag
3.12. Ankunft Zell am See 5.43. Post Kesselfall.
Uebernachten
Dienstag (resp. Mittwoch)
Spaziergang Moserboden, zurück Kesselfall, bis Zell
am See, Bahn (4.50 nach Krimml)
Uebernachten.
Mittwoch Krimml Gerlos (Fusspartie - 4 Stunden)
Herlos — Zell (Zillerthal) 4 Stunden
Zell-Jenbach (Wagen, abends Innsbruck,4 Stunden.)
Das Pfitscher Joch ist einfach "lohnend", hat nicht
einmal einen Stern!
und ist viel schwerer als
Gerlos. -
Was nun die Schweiz anbelangt: Uebergang direct nach
Klosters dem Uebergang nach Kübl. vorzuziehn, da wir
jedenfalls nach Klosters und von da nach Davos müssen;
von da Flüelapass nach Samaden und Pontresina. (Fahr-
strasse).
Im übrigen werden wir keinen Richter brauchen, da-
gegen Träger.
Georg H. wird fast sicher nicht mitkommen, obwohl ich
ihn auf den Knieen beschworen habe. Menschlicher Vo-
raussicht nach (fassen Sie dieses "Mensch"- nicht
falsch auf) wird ich Sonntag den 12. in Salzburg sein.
Ich bin sehr dafür, schon Montag abzufahren. Von