B8: Beer-Hofmann, Richard 8.1 Abschrift Arthur Schnitzler an BH, Seite 109

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Wien, 16.11.02.
Lieber Richard, die nächste Zeit kann ich kann nach
Godaun; die Vormittage sind zu kurz, Nachmittag arbeit
ich. Könnte man sich denn nicht in Wien sehn? Sie
kommen ja so oft herein. Das wär doch fürs erste viel
einfacher. Herzlichst Ihr A.
(nach Rodaun)
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Wien.24.12.02.
Lieber Richard, ich danke ihnen. Es ist wunderschön.
Man kann es gar nicht "anstatt" tragen, Ich bin ergrif-
fen.
Grüssen Sie. Auf bald. Herzlichst Ihr Arthur.
(w.o.)
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Salzburg, 14.1.1903.
Lieber Richard, bei dem Badebesitzer Schaller in Rodaun,
Liesingerstrasse, wohnt seit einigen Tagen unser Hund,
Bern genannt. Sie wissen dass wir in Wien nichts mit ihm
anfangen können, und dass wir deshalb jedenfalls auf
seinen ferneren Besitz verzichten müssen. Wenn Sie ihn
daher (statt des Flirt zu tragen) von mir annehmen wol-
len, so erweisen Sie mir damit nur einen Gefallen, Ueber-
legen Sie sichs; denn Eile hat die Sache in keiner Wei-
se. Das Thier wohnt in Ihrer Nähe, warten Sie, bis ihm
wieder die Haare gewachsen sind, und fragen Sie sich,
ob Sie sich mit ihn befreunden können.-Wär ich auf dem
Land wie Sie, ich behielt ihn gern; unter den gegebenen
Umständen aber wäre mir der Gedanke, dass Bern in Ihren
Besitz übergeht, der freundlichste.-
Ich bin mit Olga seit vorgestorn hier,-und fraus mich,
inmitten des beruhigenden Schneefalls und der winter-
lichen Stille, dass ich mich wenigstens zu diesem Ent-
schluss aufraffen konnte. Bis Ende der Woche hoffen wir
zu bleiben.-Seien Sie herzlichst gegrüsst Ihr A.
(v.o.)