G.C.F.P.
1.
LESSING-THEATE'R.
DIRECTOR:
DR. Oscar BlUMENTHAL.
Aufgenommen sekä Oulunen.
Berlin N. W. den 15. Dezember 1831
Friedrich-Carl-Ufer.
Sehr geehrter Herr!
Ihr Schauspiel „Das Märchen“ habe ich mit allem
Interesse gelesen und bin auch bereit, es in der
nächsten Saison mit Herrn Emanuel Reicher in
der schwierigen und leider auch recht unerfreulichen
Rolle des Fedor Denner zur Darstellung zu bringen.
Sehr wünschte ich aber, daß Sie die Zwischenzeit be¬
nutzten, um das Stück noch recht liebevoll auszubau-
en und es von einer Ueberfracht von reflexionen
und Nebenscenen zu befreien, um dafür die Haupt¬
momente desto wirksamer und plastischer hervortreten
zu lassen. Nicht überall ist es Ihnen gelungen, aus
der didaktischen Betrachtung heraus Ihren Stoff in Leben
und Anschauung undzusetzen. Besonders im zweiten
Akte macht sich die Mattheit des dramatischen Puls¬
schlages geltend obwohl gerade hier in der Begegnung
zwischen Fedor und Friedrich Witte Gelegenheit ge¬
nug geboten ist, den Stoff zu einer großen drama¬
tischen Erregung emporzuführen.
82039
sse's
P8
M.S.8
xx
,V.,, -J.V.J..soe.'8P
ou russeptjat
220:2
1.
LESSING-THEATE'R.
DIRECTOR:
DR. Oscar BlUMENTHAL.
Aufgenommen sekä Oulunen.
Berlin N. W. den 15. Dezember 1831
Friedrich-Carl-Ufer.
Sehr geehrter Herr!
Ihr Schauspiel „Das Märchen“ habe ich mit allem
Interesse gelesen und bin auch bereit, es in der
nächsten Saison mit Herrn Emanuel Reicher in
der schwierigen und leider auch recht unerfreulichen
Rolle des Fedor Denner zur Darstellung zu bringen.
Sehr wünschte ich aber, daß Sie die Zwischenzeit be¬
nutzten, um das Stück noch recht liebevoll auszubau-
en und es von einer Ueberfracht von reflexionen
und Nebenscenen zu befreien, um dafür die Haupt¬
momente desto wirksamer und plastischer hervortreten
zu lassen. Nicht überall ist es Ihnen gelungen, aus
der didaktischen Betrachtung heraus Ihren Stoff in Leben
und Anschauung undzusetzen. Besonders im zweiten
Akte macht sich die Mattheit des dramatischen Puls¬
schlages geltend obwohl gerade hier in der Begegnung
zwischen Fedor und Friedrich Witte Gelegenheit ge¬
nug geboten ist, den Stoff zu einer großen drama¬
tischen Erregung emporzuführen.
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