B30: Ehrenstein, Albert, Seite 18

1.
G.F.P
sonstwie unwillentlich mir Ihre Ungnade zugezogen
habe, müßte ich, der Not gehorchend, nicht dem
eigenen Triebe, ein oder zwei in ihrer Harmlosigkeit
entwassende historische Novellen wieder auf¬
nehmen, die vielleicht für die Neue freie Presse nicht
ganz ungeeignet sein dürften. Ich erkühne mich
keineswegs, Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor, neuer¬
dings die angreifende Lektüre irgend einer meiner
Mittelmäßigkeiten zumuten zu wollen, von denen
ich übrigens letzthin localerweise die denkbar kleinste
Dosis übersandte. Bin ich auch leider lange nicht
soweit, eine Befürwortung irgend einer
meiner Arbeiten, um ihrer selbst willen erbitten
zu können, hoffe ich dennoch dereinst halbwegs
Ersprießliches zu verfassen. Nicht meine Sachen
O spont ee
C.H.F.O.B.A.M.P.D.
sondern mich möchte ich gerne an eine respektable
hiesige Zettung empfohlen sehen. Es ist gewiß
bedauerlich, daß die Menschen noch so vieler
Umstände bedürfen und nicht bereits dabei
angelangt sind, Schriftstellern die Keine ihrer
Werke aus den Gehirnen zu extrahieren und
Dichtmaschinen zur Ausbrütung zu übergeben. Bis
dahin werden eben meinesgleichen immer an
Den guten Glauben appellieren müssen und dies
tue ich denn auch, nicht ohne eine sanfte Betrübnis
über mein säumiges Wachstum. - Herr Camill
Hofmann, dem mich zu empfehlen Sie, sehr geehrter
P.S.
Herr Doktor, die Güte hatten, äußerte sich ebenso
liebenswürdig als unverdient anerkennend über
Tare
meine Arbeiten, lehnte sie gleichwohl ab, in einer