Georg Hirschfeld
26.7.1929.
Mänchea-Greßhafers
Post 55.
Lieber Arthur!
Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen einen Hauß zu senden,
in der Zeit, da Hofmannsthal, der so tief Lebendige, seinen
G.C.H.S
Freunden entschwunden ist. – Ihnen gewiß zumerst. Ich möchte
auch ein Menschenalter nach meiner ersten Begegnung mit
ihm, die ich Ihnen dankte, mein Gefühl von diesem seltenen,
großen Künstler Ihnen nahe wissen. Wie von gestern stehen
de unvergestlichen Abende vor mir, da Sie uns Ihre Werke,
M eben vollendeten, vorlasen – ich seß neben Hofmannsthal¬
ich genaß mit ihm die unwiederbringliche Sphäre schöpferischer
Freundschaft. Auch Herr Hofmanns gedenke ich. Nun muß
der starke oesterreichische Geist an Ihnen und an ihm den
Halt haben. Vor zwei Jahren sah ich Hofmannsthal zuletzt,
t.
in unserm Salzburg, und wurde von dem Gefühl des Bruchs
Amie
in ihm ergriffen – diese Gefühle kommen den Furückbleiben.
den nach der Katastrophe wohl oft und dann aus Neser mehr
G.O.S.
als aus dem wirklichen Eindruck. Aber meine Begegnung
mit Hofmannsthal litt wirklich, noch vertragt, unter solchem
druck. Als ich nun vom Tode seines Sohnes gehört, schrieb
ich ihm die Worte, die ich finden konnte – und sie kamen zu
ihm, dem Toten.
Tragik – dieses Ende. Colesen, unvergeßbar der
Dichter und der Mensch. Es bleibt um ihn ein trauriger,
suster Ton zurück in dem Zeitraum, den wir Lebenden
Matten können.
26.7.1929.
Mänchea-Greßhafers
Post 55.
Lieber Arthur!
Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen einen Hauß zu senden,
in der Zeit, da Hofmannsthal, der so tief Lebendige, seinen
G.C.H.S
Freunden entschwunden ist. – Ihnen gewiß zumerst. Ich möchte
auch ein Menschenalter nach meiner ersten Begegnung mit
ihm, die ich Ihnen dankte, mein Gefühl von diesem seltenen,
großen Künstler Ihnen nahe wissen. Wie von gestern stehen
de unvergestlichen Abende vor mir, da Sie uns Ihre Werke,
M eben vollendeten, vorlasen – ich seß neben Hofmannsthal¬
ich genaß mit ihm die unwiederbringliche Sphäre schöpferischer
Freundschaft. Auch Herr Hofmanns gedenke ich. Nun muß
der starke oesterreichische Geist an Ihnen und an ihm den
Halt haben. Vor zwei Jahren sah ich Hofmannsthal zuletzt,
t.
in unserm Salzburg, und wurde von dem Gefühl des Bruchs
Amie
in ihm ergriffen – diese Gefühle kommen den Furückbleiben.
den nach der Katastrophe wohl oft und dann aus Neser mehr
G.O.S.
als aus dem wirklichen Eindruck. Aber meine Begegnung
mit Hofmannsthal litt wirklich, noch vertragt, unter solchem
druck. Als ich nun vom Tode seines Sohnes gehört, schrieb
ich ihm die Worte, die ich finden konnte – und sie kamen zu
ihm, dem Toten.
Tragik – dieses Ende. Colesen, unvergeßbar der
Dichter und der Mensch. Es bleibt um ihn ein trauriger,
suster Ton zurück in dem Zeitraum, den wir Lebenden
Matten können.