B43: Hofmannsthal, Hugo von_1 an HvH, Abschrift, Seite 14

A.S.an H.v.H.
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18.2.1893.
Lieber Hugo, bitte lesen Sie beiliegenden Brief.
Und dann fragen Sie gütigst Bahr, wie die Aussich-
ten des Dr. Fels bei der Dtsch.Ztg. stehen, und wann
er eintreffen müsste. Es wäre mir höchet erwünscht,
darüber vollkommene Klarheit zu haben. Sie er-
sehen auch weiters aus dem Brief, dass auf Ihre
liebenswürdige Zusage, eine neuerliche Sammlung zu
veranstalten, reflektiert wird. Je früher mir Ihre
resultate in jeder Richtung bekannt werden, umso
dankbarer bin ich Ihnen im Namen unseren Kranken.
Wann werden wir wieder einmal gescheidte Dinge
miteinander sprechen? Was machen Sie? Ich wäre
sehr erfreut, wieder einmal mit Ihnen zusammen zu
sein. Ich bin jeden Abend nach 10 im Central,
Dienstag, Donnerstag.Samstag sicher. Den beigeleg-
ten Brief bitte mir mit Ihrer frdl. Antwort gef.
rückzusenden.
Herzlich der Ihre
Arthur.
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A.S.an H.v.H.
Kkanxxaxxx
25 Ischl,12.7.1893.
Lieber Löris, meine Einakter sind Freitag. Erste
Probe gestern - Anatol (Herr Hoefer) erschien ein-
fach nicht.-Ichsnahm mit Jarno die Stücke durch;
Ins zenierung,Stellung etc.- Die Griebel gibt die
Annie.-
Urtheil Frieses: Es ist ein Skandal, sowas aufzu-
führen.- Frau Friese (diese alte Stabskanaille
wie Jarno sagt) hat sich geschämt, wie sie das Ab-
schiedssouper gelesen.- Die Zensur strich: Am
Busen geruht und setzte dafür "gekost
- Ob mir die Geschichte für Berlin nützen wird, ist
nicht abzusehn - da Jarno höchst unverlässlich zu
sein scheint. Ihm hat die Frage a. d. Sch. schon
150 Mark getragen - so viel bekam jeder der Mit-
wirkenden bei Grelling. -
gearbeitet hab ich beinah nichts; alles ungewisse
so nichtig es sein mag, beschäftigt nach aussen hin
und macht daher nervös.- Hoffentlich haben Sie
Ihre glückliche Versestimmung wiedergefunden.-
Schade, dass Sie Freitag nicht da sind.-Herzlichen
Gruss
Ihr
Arthur.
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