B43: Hofmannsthal, Hugo von_1 an HvH, Abschrift, Seite 104

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A.S. an H.v.H.
Wien, 21.12.1912.
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Lieber Hugo, eben mit dem V.Th. telefoniert; sie haben
mit der Boland noch nicht abgeschlossen, schienen über
die Aussicht Termin positiv erfreut. Würde raten, dass
sich die T.ganz direct mit dem V.Th. in Verbindung
setzt ; u.zw. so geschwind wie möglich.-
Mit Tiemig heute nur zwei Worte auf der Probe;er habe
mir einiges interessante zu sagen, werde mich näch-
stens besuchen. (Er war auch, vor ein paar Wochen bei mir
Bei dieser Gelegenheit gedenke ich den Jedermann anzu-
schneiden.
Herzlichst Ihr
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2oli
A.S. an H.v.H.
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Wien, 28.4.1914.
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Mein lieber Hugo, ich d anke ihnen sehr für Ihre Gra-
tulation zum Raimundpreis; und will Ihnen für alle
Fälle gleich sagen, dass Sie mir gewiss nicht zum Schat-
ten geworden sind und es niemals werden können. Wenn
unsere Beziehungen ein wenig loser geworden sind, oder
besser gesagt, sich eben in einer loseren Epoche befin-
den, so ist daran wohl mehr äusseres als inneres schuld,
und dass Sie eher geneigt sind, nach mir zu rufen als
ich nach Ihnen liegt wohl hauptsächlich daran, dass
Sie oft "sowieso" nach Wien kommen, ich aber nie "Sowie-
so" nach Rodaun-ferner daran; dass wirs uns beide, wohl
aus unserer Natur heraus, so und nicht anders einge-
richtet haben. Und so käm ich jetzt wohl auch auf den
Semmering, wenn mir die Wetterverhältnisse um diese
Zeit oben nicht so unangenehm wären. Aendert sichs
noch beträchtlich, so meld ich mich vielleicht. Andern-
falls möcht ich Sie im Thal so bald es angeht, sehn;
denn ich glaube. Sie haben das Bedürfnis mir von Ihrer