B43: Hofmannsthal, Hugo von_3 an Arthur Schnitzler, Abschrift, Seite 37

Ihr Hugo
es Ihnen recht ist, ich freu mich so darauf.
Czortkow 12 Juli 98
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Mein lieber Arthur,es tut mir so leid, dass Sie schon wieder verstimmter
sind als früher, ich kann mirs fast nicht erklären, wenn ich an Ihr Leben
denk. Es tut mir so leid, dass wir uns jetzt noch nicht sehen können,
vieleicht möcht's dann ein bisserl besser werden. Wenn das die Glümer
lesen möcht! Dem Richard ha ich einen sehr langen eindringlichen Brief
geschrieben, dass er mit uns kommen soll. Ich wär unaussprechlich froh wenn
das zusammengienge. Lassen Sie mich nicht lang ohne irgend eine Nachricht.
Von Herzen Ihr Hugo
Czortkow 19/198
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Mein lieber Arthur, es wäre mir eine sehr grosse Freude wenn Sie meine Eltern
besuchen würden. Sie sind sehr allein, und Sie könnten Ihnen auch von unsern
Plänen sprechen: ich hab bis jetzt nichts von unserm Plan geschrieben aus
einer merkwürdigen abergläubischen Feigheit. Ich will nicht viel erwähnen
wie es mir geht; es wird mir ja gewiss sehr bald viel besser gehen. In
wunderschöner lebhafter Erinnerung hab ich vom Paracelsius die Führung des
Ganzen und wie die Figuren gegeneinanderstehen - von Witwer, die eine reiche
bedeutende Gestalt. Leben Sie wohl und schreiben mir, ja? bald wieder
Briefe die Sie nach dem 24 ten aufgeben treffen mich am sichersten Hinter-
Von Herzen Ihr Hugo
brühl Giesshüblerstrasse 2
Hinterbrühl 3/VIII
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Mein lieber Arthur Ich bin sehr froh schreiben zu können, dass es ja nun
zu dem
fast sicher kommen wird, was wir uns beide gewünscht haben und woran
ich noch in Gzortkow nicht sehr fest geglaubt habe. Bitte schreiben Sie mir
jetzt aber gleich hierher welchen Weg durch die Schweiz wir eigentlich vor-
haben, damit ichs meinen Eltern sagen kann. Ich hab gar keinen Wunsch als
dass die Tour ungefähr am 20 ten in der Gegend von Chur aufhören soll von