28
an H.v.H.
A.S.
Pieve di Cadore
28
24,8.1893.
G.C.F.P
G.F.P.
(Oberschrieben: Launiger Brief)
Des Meisters von Cadore, reiche Farben
Theophil Morren.
G.H.F.P
G.H.F.P.
Mein lieber Hugo, Sie haben allerdings Tizians Tod
geschrieben, wir aber haben soeben das Zimmer betre-
ten, in welchem Tizian geboren ward. Wir sind
nämlich in Pieve di Cadore ; heut Früh von Toblach
mit unseren Rädern abgefahren, und über Cortina hie-
her;- manchmal unter Hagel und Regen, und keines-
wegs ohne dass uns die Zollbehörden an hielten.-
Hier haben wir in den paar Stunden unseres Aufent-
halts viel Schönheit und Leben gesehen; blonde Kin-
der (Schönheit), die auf steinernen Löwen ### (Leben
spielten, andere wieder, die "Musikbande" spielten und
wo der Kapellmeister seine sämtlichen auf Holzstäben
und Löffeln musizierenden Untergebenen jämmerlich
prügelte, (Schönheit). Ein altes Weib
(Leben), das von Haus zu Haus ging und die kleinen
Kinder küsste, ein Kerl, der zum Fenster hinausschau-
te und dem Strümpfe (Schönheit) zum Mund heraushin-
gen, mit welchen ich, wie Salten meint, verbleiben
soll
Ihr hoch- und radfahrender
Arth.Sch.
/Anschrift von Felix Salten/
Lieber Freund! Die Fahrt durch die Pracht des Ampes-
zo-und Cadorethales und der Aufenthalt hier haben
gelehrt: Es genügt nicht, dass der Mensch den Tod
des Tizian schreibe, er muss auch Bicycle fahren Mön-
nen. Ersteres haben Sie getan, das Zweite bleibt Ih-
nen noch. Wir allerdings haben beim Zweiten angefangen:
gen und das Schwierigere steht uns noch bevor, was
wir, wie Arthur meint, heute mal versuchen wollen.
an H.v.H.
A.S.
Pieve di Cadore
28
24,8.1893.
G.C.F.P
G.F.P.
(Oberschrieben: Launiger Brief)
Des Meisters von Cadore, reiche Farben
Theophil Morren.
G.H.F.P
G.H.F.P.
Mein lieber Hugo, Sie haben allerdings Tizians Tod
geschrieben, wir aber haben soeben das Zimmer betre-
ten, in welchem Tizian geboren ward. Wir sind
nämlich in Pieve di Cadore ; heut Früh von Toblach
mit unseren Rädern abgefahren, und über Cortina hie-
her;- manchmal unter Hagel und Regen, und keines-
wegs ohne dass uns die Zollbehörden an hielten.-
Hier haben wir in den paar Stunden unseres Aufent-
halts viel Schönheit und Leben gesehen; blonde Kin-
der (Schönheit), die auf steinernen Löwen ### (Leben
spielten, andere wieder, die "Musikbande" spielten und
wo der Kapellmeister seine sämtlichen auf Holzstäben
und Löffeln musizierenden Untergebenen jämmerlich
prügelte, (Schönheit). Ein altes Weib
(Leben), das von Haus zu Haus ging und die kleinen
Kinder küsste, ein Kerl, der zum Fenster hinausschau-
te und dem Strümpfe (Schönheit) zum Mund heraushin-
gen, mit welchen ich, wie Salten meint, verbleiben
soll
Ihr hoch- und radfahrender
Arth.Sch.
/Anschrift von Felix Salten/
Lieber Freund! Die Fahrt durch die Pracht des Ampes-
zo-und Cadorethales und der Aufenthalt hier haben
gelehrt: Es genügt nicht, dass der Mensch den Tod
des Tizian schreibe, er muss auch Bicycle fahren Mön-
nen. Ersteres haben Sie getan, das Zweite bleibt Ih-
nen noch. Wir allerdings haben beim Zweiten angefangen:
gen und das Schwierigere steht uns noch bevor, was
wir, wie Arthur meint, heute mal versuchen wollen.