B52: Körner, Josef, Seite 31

1
PROF. Dr. JOSEE KÖENER SÉp.G. Rl. N.a. hbuch 661.
de V.V.
helfed heblei. Ffoa nachlsdoerexxx
ressere neb di idae
Bab ao rusievnt.
Mikkelinen:
23.IX.1930.
and xxx kxx
fds als 3
Hochverehrter Herr Dokser,
effs xxxm ous ooifjunxev aa briw.eJ
.Mlse
Gedlesie V
Ihre sehr freundliche Karte vom 5. August kam erst gestern in
meinen Besitz; ich war nämlich drei Monate von Prag abwesend und die Post
sandte mit souveräner Zensur nur, was ihr wichtig schien, nach, sodass ich zu
meiner Freude bei der Rückkehr die schönsten verjährten Rekommando- und Ex-
press-Schreiben in meinem Briefkasten vorfand. Viel trauriger noch aber ist
die Tatsache, dass ich in all der Zeit, ohne es zu wissen, sehr nahe von Ihnen
weilte, nämlich am Genfer See, wo mich die Arbeit an einem wahrhaft kolossalen
Handschriftenfund so lange festhielt. Wäre es mir bekannt gewesen, dass Sie in
St. Moritz weilten, so hätte ich, Ihre Erlaubnis vorausgesetzt, mir das Vergnü-
gemacht, Sie gelegentlich dort aufzusushen.
Ziemlich gleichzeitig mit Ihren handschriftlichen Grüssen erhal-
te ich Mündlich durch Vermittlung des Herrn Liptzin aus New York, der zu mei-
ner grossen Erheiterung auf seiner Europareise überall die herrliche Kunde
verbreitet hat, ich gälte in Amerika als der grösste europäische Germanist...
Wieso kennen Sie ihn übrigens? Plant er etwa ein Werk über Sie in Konkurrenz
mit Herrn Schinnerer?
Mit der beabsichtigten Herbstreise nach Wien wird es leider
nichts.Abgesehen davon, dass meine Börse von der Schweiz her völlig ausgeblu-
tet ist, habe ich für den nächsten Monat noch eine dringende „Geschäfts“reise
nach Berlin auf dem Programm, dann aber leider gar keine Zeit mehr, weil ich
durch meine nach Beseitigung der Ihnen bekannten Widerstände erfolgte Habili-
tation jetzt zu allem andern auch mit einem Kolleg belastet bin.Umso sicherer
bin ich dann Weihnachten in Wien und werde mir erlauben, mich rechtzeitig
vorher bei Ihnen anzukündigen.
aber David schreibe ich keineswegs (wie Sie vielleicht vermuten)
ein Buch; ich hatte nur für eine wissenschaftliche Zeitschrift die Abhand-
lung eines Holländers zu erzensieren, eine schwächliche und dunne Schrift,
die ich in meiner Rezenwion nicht nur beschimpfen, sondern durch ein paar
brauchbare Bemerkungen und Feststellungen ersetzen wollte. Möglich, dass ich
mein hiefür gesammeltes und natürlich noch unvollständig verwertetes Material
in diesem Winter noch zu einem Vortrag benütze, den ich dann natürlich auch
drucken lassen würde. In diesem ganzen Jahre, das recht unergiebig war, habe
ich nur einen einzigen Aufsatz zustande gebracht, der sicher Interesse hat -
über das Tragische - der aber so umfangreich geworden ist, dass ich mit der