B79: Popper-Lynkeus, Josef, Seite 5

OISEF POPPE
Wien den 5. Juni 1916
WIEN
XIII. Woltergasse 24 Jahre geehmtem Herr Doctor!
Ich wollte Ihnen schon vor einigen Tage
schreiben, dachte aber ich sollte Sie doch
nicht mit meinen (leiblichen) Unge¬
legenheiten belästigen und unterließ es
Nun Lam aber herben Ihr u. Ihrer wer¬
dafür.
than Frau Gemalie hierinliches
Schreiben aus Alt — Außer¬
in dem Sie sich nach meinem Be¬
finden erkundigen.
Vor Allem meinen besten Dank für
nen Aufmerksamkeit.
Mein Heiserkeit blieb unver¬
ändert trotz Inhalationen. Gestern
wurde mit Kellkopffpiegel im
tersucht, Befund. Keine Spur
von Katarrh, sondern ein Stimm¬
band ist geichmt (paralyzierth;)
wir warten eine, Woche, wenn es
nicht besser wird so elektrisiere
Jetzt fürchte ich, daß die
Sachs nicht mehr gut, wird ich
ich.
für immer Stimlos bleibe, wozu
ich bemerken muß, daß ich
Der größte Possenist und Feigling (von ganz fu¬
roga) bin, d.h. ich möchte unter angenehm¬
leben als ich ob ich noch gar nicht
gelett' hätte.
Sie hatten ja das schönste Wetter in
Außer u. freue ich mich damit
daß die einen Angenehmen Aus¬
Flug genießen Könnten. Nur
Carpe diem
Es weiter
„Koorin mein ganzes“ Latein besteht).
Auf Ihren Betuch womöglich
auch den Ihrer Frau Gemalin¬
Famme ich mich sehr bitte aber
noch zu warten, bis ich Sie
verständigt habe daß ich schon
sprechen (oder“ par ein mehr)
sprechen) Laun
färzlich
Ihr vergebener
Josef Pappier