B82a: Korrespondenz mit Max Reinhardt und dem Deutschen Theater (Kahane, R Metzl), Seite 103

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näher zu treten
bis zum 15. Oktober nichts unternehmen würde,so bald
Sie mir einen bindenden Vertrag über den Medardus go-
sandt hätten. Sie haben natürlich diesen 15.Oktober
verstreichen lassen und ich war somit jeder Verpflich-
tung enthoben auch nur Ihrer Frage näherzutreten. Trotz¬
dem war toh auch noch lange nach dem 15.Oktober, selbst¬
verständlich aber nur nach Erhalt eines Vertrags über
den Medardus,wie ausdrücklich in jenem Brief vom 25
bereif
September zu lesen stand, nicht etua Ihnen das moderne
Stück zur Lektüre zu senden, pas mir nach meinen Zwi¬
schenspiel-Erfahrungen unklug erschienen wäre, sondern
nach Berlin zu fahren und Ihnen dieses moderne Stück
Wollen etwa versuchen das
vorzulesen. Sie versuchendas zu bezweifeln. Ich will
kein ethisches Moment herbeiziehen, um Ihnen das zu
verbieten, sondern appelltere einfach an Ihren gesunden
Menschenverstand. Ueberlegen Sie doch nur: Was hätte
mich veranlassen sollen ein fertiges Stilck, für das
mir ausser Ihrem Theater immerhin noch einige andere
zur Verfügung standen, im Pulte zurückzubehalten, wenn
es nicht die xyz selbstverständlich immer
nach Erledigung der Medardus-Angelegenheit — mit Ihnen
darüber zu verhandeln? Ja sogar bis in die letzte Zeit
habe ich neben verschiedenen anderen Eigenschaften