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S.Martino di Castrosza, Dolomiten-
hotel.15.6.98.
Lieber Herr Schnitzler,
Kohle.
ich danke schön für Ihre geschätzte feurige Karte vom
3.c.und verbinde damit gleich den Dank, den ich Ihnen
noch für die „Frau des Weisen" schulde; ich habe sie
mit auf die Reise genommen und alte, gute Bekanntschaf-
ten darin gern erneut. Unbekannt war mir der famos
vorgetragene „Ehrentag“, dem ich es noch besonders an-
rechne, dass er (obgleich doch in erster Linie auf die
„Geschichte“ angelegt) selbst Nebenpersonen so hübsch
charakterisiert, wie die drei Freunde in ihren Abstu-
fungen von dumm, gemein und vernünftig. Aber noch bin
ich mit dem Danken nicht fertig; die Hauptsache kommt
noch, die Anerkennung, die ich Ihrer Sprödigkeit gegen-
über dem klimpernden Neumann schulde! Wenn ich sage,
Sie thun recht daran, so spartanisch zu denken, so wer-
den Sie meinen, ich bin parteiisch; ich sage es aber
doch. Dieser Gschaftelhuber kann vielleicht durch
S.Martino di Castrosza, Dolomiten-
hotel.15.6.98.
Lieber Herr Schnitzler,
Kohle.
ich danke schön für Ihre geschätzte feurige Karte vom
3.c.und verbinde damit gleich den Dank, den ich Ihnen
noch für die „Frau des Weisen" schulde; ich habe sie
mit auf die Reise genommen und alte, gute Bekanntschaf-
ten darin gern erneut. Unbekannt war mir der famos
vorgetragene „Ehrentag“, dem ich es noch besonders an-
rechne, dass er (obgleich doch in erster Linie auf die
„Geschichte“ angelegt) selbst Nebenpersonen so hübsch
charakterisiert, wie die drei Freunde in ihren Abstu-
fungen von dumm, gemein und vernünftig. Aber noch bin
ich mit dem Danken nicht fertig; die Hauptsache kommt
noch, die Anerkennung, die ich Ihrer Sprödigkeit gegen-
über dem klimpernden Neumann schulde! Wenn ich sage,
Sie thun recht daran, so spartanisch zu denken, so wer-
den Sie meinen, ich bin parteiisch; ich sage es aber
doch. Dieser Gschaftelhuber kann vielleicht durch