B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 262

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10.8.09.
Für Max scheint mir Reicher - ausser der Jugend - al-
les zu haben, Marx kann ich mir nicht vorstellen. Ver-
trag sende ich Ihnen von Berlin.
Den Medardus lassen Sie mir wohlzugehen, wenn er
wieder in Form ist?
Noch ein Geschäftchen hätt ich vorzuschlagen. Wir
bringen im September Hannele neu heraus, mit der Orloff
eto., und Ludwig v. Hofmann als. künstlerischen Reirat,
wie man so sagt. Ich möchte daz u, d.h.davor, die „Ge-
fährtin" geben,wenn möglich mit Sauer - er ist augen-
blicklich nicht wohl, bis dahin aber hoffentlich auf
Posten. Bitte mir umgehend zu schreiben,ob Sie der Auf-
führung, mit 3% Tantieme, zustimmen. (Hannele kriegt 8/6).
Es freut mich sehr, dass es den Ihren so gut geht
und ich wünsche fernerhin das Allerbeste.
O-B.
Keine Medardus-Notiz gelesen; meine Seele weiss nichts
von dem Wege, den sie gewandert sein könnte.
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Holgo land, 18.8.1909.
Lieber Freund,
die Akademische Bühne mit ihrem Geschäftsdeutsch ist
Ihnen wohl selbst verdächtig gewesen; es sind ein par
jüdische Jünglinge, die keck lügen, und ich spreche:
veto.- Vertrag über Anatol lasse ich Ihnen zugehen.
Ob man die Triesch an die Dame in der „Gefährtin“
rankriegt, erscheint mir zweifelhaft, nicht minder ob
da nicht, durch Ruhe und Zweit-Geigigkeit, Sussin ebenso
am Platz wäre. Stieler ja.-Ihr Hexenschuss ist hoffent-
lich entwichen, so dass Sie auf dem R.'schen Hexentanz-
platz antreten können. Alles Gute für Fr.Olga,Heini
und Sie auch weiterhin.
O.B.