B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 306

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316 Berlin, 12.6.1912.
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Jgls, 4.7.1912.
Lieber Freund,
das Stück gedruckt zu lesen, ist gewiss angenehm, und
Lieber Freund, an den Lansersee gehn, ist meine Gewohn-
ich warte also nach Ihrem Vorschlag, bis es in dieser
heit, frühstückenderweise hab ich auch gestern im
„Hotel Lanser See“ geweilt und auf Ihr Wohl zwei
Form vorliegt.
Danke sehr für das Telegramm über Gossensass. Die Wag-
Spiegeleier verzehrt; mehr aber konnt ich leider
schale wird sich aber wohl doch wieder zu Igls neigen.
nicht für Sie tun. In diesen - einzigen - Seehotel
Ich sch reibe Ihnen von dort ein wörtchen (auch wenn
sind für Ende Juli keine Zimmer jetzt zu haben; wenn
es Gossensass wird). Morgen gehts nach Merseburg -
Sie in der zweiten Hälfte des Monats anfingen, meint
Vorstufe zu Lauchstedt; Breslau hab ich schon hinter
der Wirt, sei ja eine leichte Möglichkeit. Aehnlich
wird es hier stehn, wo ausser dem Jgler Hof das Hotel
mich gebracht, mit gutem Erfolge.
Maximilian und der Tiroler Hof in Betracht kämen.
Ihnen Allen herzliche Grüsse
Die Saison, die jetzt noch schleicht, wogt vom 8.an,
O.B.
heisst es; ich geniesse die Stille vor dem Sturm mit
Behagen, fühle mich, wie Sie „ausmachen“, ganz wohl, könn-
te mir aber noch eine Steigerung denken? beim Bäume-
ausreissen bin ich noch nicht angelangt.- Dass eine
Chance ist, Sie Beide hier oder in Gossensass zu sehen,
begrüs se ich mit Freuden; hoffentlich wird es, Wehr-
heit. - Habe ich Ihnen nicht immer gesagt, dass der