B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 366

(2.11.03.)
4 beigebracht. Für heute sage ich nur Dank für die lie-
ben Grüsse, die mir Bahr überbracht hat.
In Hinsicht auf die Rose Bernt kenn ich mich nicht
aus, da ich nur die Wiener Telegramme von Hey- bis GoEd-
mann gelesen habe. Und dazwischen liegt Lesser.. Im
übrigen hab ich eben das Buch aufgeschnitten; und daraus
werd ich wohl...mit Vernachlässigung Schiff's - das
wesentliche erfahren.-
Seien Sie herzlich gegrüsst.
A.S.
du mois de
10.11.1903.
XVIII.Spöttelgasse 7.
Lieber Herr Brahm, gestern Abend sind wir vom Semmerig
zurückgekommen, und da hab ich Ihren Brief gefunden,
mit dem ich mich sehr gefreut habe. Unserer mündlichen
Unterhaltung über den E.W. sehe ich mit Vergnügen ent-
gegen, will aber schon heute auf einige Ihrer Aeusse-
rungen eingehen. Das gute, was Sie mir sagen, habe ich
diesmal mit besonderer Genugthuung aufgenommen, und
Ihre Einwendungen werde ich zum grössern Theile berück-
sichtigen. Die Knappheit, deren ich beflissen war, dürfte
meiner Empfindung nach einer Bühnenwirkung mehr zustat-
ten kommen, als Sie anzunehmen scheinen; aber in der
Erklärung des Verhältnisses Johanna - Sala dürft ich
wirklich allzu bündig gewesen sein. Am Ende des 1.Ak-
tes möcht ich nicht gem deutlicher werden; doch denke
ich, dass im 3.Akt in der Szene zwischen Johanna und
ihrem Bruder noch einiges einzufügen sein wird, was die
Neigung der Johanna erläutern könnte. Auch die Scene im
2. Akt Julian - - rene - Felix hab ich mit Absicht kurz