B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 405

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58a Wien, 16.12.1905.
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Wien, 11.11.1905.
Läsber Freund,
Lieber Freund,
ich sende Ihnen heute einen umbrochenen correcturabzug
den „Ruf“ hab ich neulich in gedruckten Abzügen erhal-
des Ruf, Vielleicht haben Sie noch etwas wichtiges zu
ten; nun hab ich am 3.Akt noch beträchtlich geändert,
sagen. Ich warte jedenfalls mit der Imprimatur bis Mitt-
ramentlich Scene Arzt-Marie, dann einige Umstellungen
woch - res Donnerstag. (Vorläufig wird nur das Bühnen-
u.Verdeutlt hungen vorgenommen, die der Sache wie mich
manuscript fertig gestellt.).
dünkt sehr zusatten kommen. Ich hoffe also mit Walser
Die weiteren Nachrichten Somoff u. Katharina betreffend
in Berlin alles endgiltig durchsprechen zu können.
erwarte ich mit Spannung.- Wo war diese Dame vorher
Schlenther, ohne sich noch endgiltig zu entscheiden,
engagiert?-
hat mich um meinen Besetzungsvorschlag gebeten sowie
Ihr Rath ist mir immer erwünscht, auch wenn ich Sie
um meine Einwilligung,bei den „Behörden“ die nöthigen
nicht gerade darum frage. Im Falle Raphael war sei n
Schritte zu thun.- Neulich war ich in Prag (Vorlesung)
Sinn wohl vorherzusehen. Auch ich denke, dass hier kaum
und da hat mich Angelo Neumann sehr dringend eingela-
ewas zu gewinnen, immerhin aber etwas zu verlieren
den, der Zwischenspiel-Premiere in Prag beizuwohnen,
wäre, und so warte ich auf die Auferstehung des „Mär-
was ich vielleicht, wenn sie am 18.ist, auf der Reise
chen" vielleicht doch lieber bis zun dem 1922 von
nach Berlin, mitnehme. Hier geht das Stück herrlich wie
Meinhardt im Deutschen Theater zu veranstaltenden
am erst en Tag.- Ich höre wohl noch ein Wort von Ihnen,
Schnitzl er-Cyclus.-
eh ich mich auf die Reise mache. Das Semmering Bild ha-
ben Sie wohl erhalten?- Herzlichst Ihr
Meine Frage: Kommen Sie nach Wien, bezog sich nicht
A.S.