B89ab: Salten, Felix, Seite 206

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Wien, 12. Juni 1901.
Jung-Wiener Theater
(Theater a. d. Wien)
Zum lieben Augustin.
Direkion.
Lieber Freund, es thut mir leid, dass ich Sie nicht unter
gesprachen habe. Bis Sonntag war ich verreist, Karlsbad
Prag. Habe in Prag Frl. Bardi und einen hübschen jungen
Tener engagirt, der die gröpte Ambrtine hat, ein Even
Skelander zu werden. Von or mande haben sie gehört, dass
Otti operirt müde. Das war ziemlich schrecklich, abwal
die ganze Sache an sich ja nichts bedeutet und glücklich
verlaufen ist. Ich kleibe nun ungefähr acht Tage in
Wien und fahre Tann nach München, zwei Tage,
von dem nach Zürich, drei Tage. (Felix) von Ta nach
Paris, grölf – 14 Tage und 5 Jann nach Köln.
Frankfurt, Wiesbaden, Stuttgart – Wren. Ins Juli werde
ich im Salzkammergut oder am Wörthersee sine
Auch zu einer kleinen Radtsur wäre ich bereit. Den
größten Theil des Augsut bin ich in Wien, mit Aus¬
nahme eines kurzen Reise nach Prag und nach
Aussee. Das ist „Alles. Ich freue mich, dass sie ein
neues Stück haben, und hege künstlerisch eine ganz
bestimmte Unwertung davon. Vielleicht läßt es nicht
machen, das Birkevies mir die "Marienetten" abtritt
d.h. wenn Sie mir den Stück geben wollen. Schrei¬
ben Sie mir schüber. Braten ist, wie sie nimm, hier. Wir
sahen was im Theater, ohne uns zu grüssen. Es ist
mir ja wint ganz gleichgültig, aber ich berure jetzt,
Jan ich mich s. Z. doch habe bereden lassen, ohne
mein Stück einzureichen. Nun bringt er mich durch seine
Buchmen in der peinlichen Verdacht, als sei ich ihm des
halb höre. Ich bin ihm aber geweckt böse, am wenig¬
sten Feshalt. Mir sehe ich keine Ursache, sein unfreundliches
Verhalten einzusticken.
Von Bahr erführ ich, dass Hofmannsthal Samstag gehei¬
rathet hat. Schreiben sie mir, bitte, wild, Hauptsächlich.
wahin Sie reisne. Ich habe das „wir“ nicht verstöm¬
Sin. Sind sie mit Ihrer Mama.
Meylicert
Jur
Satsen