B19: Wassermann, Jakob, Seite 58

V.
Wien XIII/9 Unter St. Feiter selber:
22. 9. 0 4
Kleber Freund, ich vermut. Sie schon wieder
Wien; wir mußten Iuell von Ausser¬
dei Witterung wegen, Julies und der
him in
Kinder wegen hatten eine krägaziöse tährt, bei
abreisen,
den ich mehr Dienstmann, Rückträger, Hausmüdchen
was als Meuch. Wie sehr ist man doch
auf den „Egoismus' Fin“ angelegt, datz man
gleich aus allen Fugen geht, wenn das
Mittagessen nicht zur rechten Minute auf
den Tisch kommt. Bei uns u. es nun wagen.
lang der Fall und deshalb wo ich oft auf dem
Runkt an mir und ver Welt zu verzagen.
So matt hier die Szembolik klinge, so wahr ist,
was ihr zu grunde liegt. Eigentlich laute Klei¬
nigeteiten, und mein, mützte nur einmal ein
bein brechen, um zu gewahren, datz das
geförte Seelenleben gar mehr 16 träglich zu
nehmen ist. Aber wenn man Romann schreibt
will man durchaus keine erleben.
Ihren Heinrich Mann habe ich gelesen. Ich
lage ausdrücklich „Ihren“ denn er ist mehr meiner
geworden. Ich erkenne alles mögliche an, was
Sie nur wollen: Begabung des Wortes, des
Bildes des Verlags der Goraitteritierung, jezage,
doch ich will nichts davon wissen, es läge mich
Halt von oben bis unten, weil mit kalt
wenn ich der gleichen lese, – gemöge! ge¬
xx gemacht! Ich finde Kamerlei innere
- Notwendigkeit in diesem Buch. Ich finde deshalb
durch keine eigentliche, tiefere Wahrheit da¬
rin. Es weitz seine Gestalten vortrefflich hin¬
Zustellen, aber ich glaube ihm nicht und ihnen
nicht. Eine Zauberlaterne. Sie werden ein
erwidern; eine schöne Zauberlaturne ist auch
was Schines. Ja, aber dann muß ich der
Autor nicht geborden, als wopfe er aus dem
tiefsten Weltenbrunnen. Ich sehe überall nur
Misverhältnisse, Schinscheit, Gewaltsamkeit, er¬
klügelte Wirkung. Darf ich von der "Idee"
sprechen? Ich glaube, wir haben uns schon