B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 69

vor Gründung Ihrer Filiale erklärt, dass Sie
die deutschen und die österreichischen Auto-
ren in -vollkommen gleicher Weise behandeln.
Mangelte es Ihnen also an Papier,so mussten
die deutschen Autoren genau so darunter lei-
den als die Österreichischen. Und das öster-
reichische Papierquantum kommt nunmehr Ihren
deutschen Autoren ebenso zugute als Ihren
österreichischen, da Sie ja nun Ihr deutsches
Papierquantum grösstenteils oder gar àus¬
schliesslich für die deutschen Autoran ver-
wenden können, so wie Sie das österreichische
zum grüssten Teil oder ausschliesslich für
Ihre Österreichischen Autoren verwenden. Ihr
Misstrauen gegenüber Pr. bleibt mir nach wie
vor vollkommen unverständlich und ich zweif-
le nicht, dass sich aus dem, was Sie jetzt ein
kostspieliges Abenteuer nennen.binnen kurzem
ein einträgliches Geschäft entwickelt haben
wird. Denn wie sollte ich es nur für denkbar
halten, dass gerade der erste Verleger Deutsch-
pr. 1.
lands bei der Gründung einer Wiener Filiale
schlechter abschneiden sollte, als diejenigen
dem
deutschen Wirmen, die Ihnen jetzt nachfolgen
ein solches
und sich wahrscheinlich auch nicht in dieses
Unternehmen stürzten - mit der Absicht drauf zu-
zahlen? Sie werden mich also stets bereit Ein-
den Sie zu bewundern, aber nie und nimmer Sie
diers.
zu beklagen,weil Sie kühnlich gewagt haben,
was unter den heutigen Umständen nicht nur im
Interesse Ihrer österreichischen und ihrer
deutschen Autoren, sondern auch in dem Ihres
Verlages beinahe eine Notwendigkeit geworden
war. Wie ist's aber nun endlich mit meinen
gesammelten Werken? Werden sie schon neu-ge-
davoir
druck 3.7ch weiss jangar nichts, Ferner,wieso
zögert sich eigentlich das Erscheinen meiner
Novelle so weit hinaus? Der Druck ist fertig,
das Papier ist vorhanden;-also woran fehlt.'s?
Somit wäre die Saison begonnen
„Herzlichst
Ihr