B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 81

worden sein sollte, es vorläufig nicht an mich
auszubezahlen.
neuen
Das Honorar für die Auflagen des „Bern-
hardi" bitte ich an mein Konto in der Deut-
schen Bank in Berlin zu bezahlen. Das Volks-
theater hat mit dem Stück' hier einen seiner
grössten Prfolge seit Jahren gehabt.
Den poman von Heinrich Mann habe ich
ouvretrement les
natürlich schon gelesen. Ich bin nicht Ihrer
Ansicht, dass der grosse Erfolg des Buches nur
durch die inzwischen eingetretenen Umstände
gerochtfertigt sei. Es ist mir in seinem inner-
sten Wesen keineswegs durchaus sympathisch; als
künstlerische Leistung finde ich es aber aus¬
seror entlich, während mir die „Armen“ nur wenig
zugesagt hatten. Die Betrachtungen von Thomas
G.C.F.P.P
Mann dürften, wenn ich Ihre Bemerkung recht
verstehe, in Deutschland jetzt viel Widerstand
und Widerspruch finten. Ich habe das Buch heuer
im Sommer mit dem allergrössten Interesse
oft mit innerster Bewegung gelesen.Der Zufall
machte es, dass ich gerade zu gleicher Zeit
(es war in Partenkirchen) mit Heinrich Mann
manche politische Diskussion führte, und es mir
zuweilen passierte irgend eine Bemerkung, die
ich gesprächsweise Heinrich gegenüber hatte fal¬
len lassen, ein paar Stunden nachher fast wört -
lich in einem Aufsatz von Thomas wiederzufin-
den. Manches von der Problematik Deutschlands
Dusbesonden
und dieser Epoche Deutschlands wurde mir in
diesem halb unbewusst geführten nialog zwischen
de
diesen beiden Brüdern offenbar, die als Dichter
das Wesen der Geschichte zu tief empfinden, um je
auch dort,wo sie es gerne wollten,wirklich Po¬
litiker zu sein. Zu küsse
Mit herzliche Grüssen
Ihr