B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 100

die gera gemeigt waren, für ein Buch drei oder
vier oder fünf Mark, nicht aber für einen
schlechten einband zwei bis drei Mark zu bezah-
len. Es gibt auch Leute, die sich ihre Bücher
hern selbst binden lassen. Dass in einem sol-
chen, durch das Fehlen aller broschierten
Exemplare auf den Kauflustigen ausgeübten
relativen Zwang eine Schädigung des Autors be-
gründet liegt, muss nicht erst des Näheren be-
wiesen werden.
Herr Friese bittet mich zu bemer¬
ken, dass es sich ihm in dieser Frage vor allem
un die österreichischen Autoren handle. Was die
deutschen Autoren anbelangt, so hätde er gegen
eine eventuelle Reduzierung des Lagers, abgesehe
»n den Theaterstücken nichts einzuwenden.
Glauben Sie mir. lieber Freund,
dass ich keineswegs die grossen Schwiefigkei-
ten verkenne, die gerade unter den heutigen
Verhältnissen für ein Verlagsunternehmen von
der Bedeutung des Ihrigen bestehen. Aber ich
4/H1 5
bin fest überzeugt, dass ein Batzegenkommen Ih-
rerseits in den hier besprochenen Angelegenhei-
ten nichts nur der Firma Friese, nicht nur mir
und den übrigen österreichischen Autoren,son-
dern letzten Endes auch Ihrem Verlage in jeder
Hinsicht nur zu Gute kommen könnte. Wollen Sie
auch in diesem Sinne diese Einmischung in die
zwischen ihnen und priese zur Diskussion ste-
hende Sache entschuldigen, die im entsprechenden
parzentuellen Masstab doch auch gewisser massen
die reine ist.
Mit herzlichen Gruss
Ihr