B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 177

so wiederhole ich mein Ersuchen im
valle Norbert, wie in allen künftigen
mit grösster Energie vorzugehen und
überhaupt Ihre Auslandsagenten anzu-
weisen, dass nichts ohne Ihr resp.
mein Einverständnis entriert oder gar
abgeschlossen werde.
Wenn wir bei Herrn Cesare Levi
im Fall „Einsamer Weg“ auf Garantie
verzichten und Ihn nur zur Erlangung
einer Garantie bei dem betreffenden
Theater verpflichten wollen,so erkläre
ich mich damit ohne Präjudiz für künf¬
tige Fälle einverstanden,bitte aber den
Termin um so kürzer zu bemessen, in
dem diese Autorisation zu erlöschen
hätte, falls keine Annahme durch ein
grösseres italienisches Theater resp.
Zahlung einer Garantiesumme erfolgt,
sagen wir bis 31. Oktober 1921, Und wie
steht es mit den zahlreichen Italie-
nischen Liebelei-und Anatol-Angelegen-
heiten?
Ich bestätige den empfang des
hecks und bitte um
Amsterdamer
stellung, worauf er sich
freundl «che Wy
bezieht. Die Uebersetzung Graesler haben
Sie mir ja naulich schon direkt ver
rechnet. Andere laufende Angelegenhei-
ten sind mir nicht bekannt.
Mit herzlichem Gruss
Herrn S.Fischer,
Berlin.
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F. T.D.C.
1.April 1921
Lieber Freund.
Von den Hans Waid'schen Zeichnungen
finde ich insbesondere die drei ersten
sehr schön. Bei der vierten kann ich mich
mit der Auffassung des Casaneva-nicht ganz
befreunden, der da aussieht wie ein 90jähri-
ger Greis. Er ist gewissermassen mit den
erschreckten Augen der Marcolina, aber nicht
mit dem ruhigen Blick des Künstless gesehen.
Ausserordentlich finde ich überall Haltung
und Bewegung der Figuren; auch Luft und
Landschaft sind überall in einer ganz ge¬
heimnisvollen,besonders in dieser Technik
bewunderungswürdigen Weise da. Ich freue
mich sehr über die wohlgelungene Ausgabe
und bitte Sie auch an Hans Madrid meinen herz
lichen Dank zu bestellen. (Die restlichen
Exemplare sind noch nicht an mich gelangt).
Im Auftrage des Herrn Direktor
Wenzler aus Zürich war Herr rechtsanwalt
Dr.
eser bei mir, der mir bestätigte,dass
das züricher Theater ein Monopol hat so
dass tatsächlich Gastspiele an einer wirk-
lichen Bühne dort nicht möglich wären.
Selbstverständlich würden wir auch mit Wenz
ler nur gegen Garantie, die in diesem Fall
von mindestens 2000 Francs und 10% ab-
schliessen.
Bei dieser Gelegenheit bemerke
ich, dass ich mir ein Konto bei der Eidge
nössischen Bank in Zürich habe eröffnen
lassen. Schweizer Einnahmen wären also von
nun an, so weit sie mich betreffen, direkt
dort einzuzahlen.