B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 203

Pr.
ohnehin über das Ausland freies Verfügungs -
recht habe. Was die zu hoch gegriffenen Hono
rarbedingungen anbelangt, so schrieb ich Ihnen
ja gleich, dass diese Bedingungen nur Vorschlä-
ge bedeuteten (um deren Bekanntgabe sie mich
ersuchten) und es Ihnen anheimstelle xxxsprax
weniger zu verlangen. Darauf,dass die Sache
ev. scheitern könnte, müssen wir nach unseren
bisherigen Erfahrungen mit dem Ausland in der
überwiegenden Mehrzahl der Fälle gefasst sein.
4. Die Amsterdamer Reigen- Ganantie habe
ich selbst ewas hoch gefunden, aber ich erlaube
mir zu erinnern, dass Sie es waren, der die
Summe vorgeschlagen hat, nicht ich. Auch mit
dieser Gastspiel eilt es nicht. Kommt das
nicht zustande, so hoffe ich, dass in absehbarer
Zeit eine Wiener Bühnemit einigen meiner Stücke
im Norden gastieren wird.
5. Die „Parazelsus“- Abrechnungen aus
Schweden habe ich im Julivarzeichuß vorgefun¬
den. Es ging aus diesen Aufschreibungen nicht
hervor, ob es sich um schwedische Aufführungen
n sich oder um das Moissi-Castspiel handelte,
Auch war mir als hätte Moissi (den auch ich
persönlich sprach) nicht nur in Stockholm gas.
tiert. Uebrigens sind auch Aufführungen in
Götheburg verrechnet.
6. An Rotter habe ich heute wider ge
schrieben und mich auf die von ihm ja Ihnen
gegenüber gemachte Zusicherung berufen. Ich
lege persönlich gar keinen besonderen Wert da-
rauf, dass Rotter „Das weite Land spielt, für
das zumindest künstlerisch noch bessere Chan
cen kommen werden. Es kommt mir übrigens kei-
neswegs auf mein Prestige, sondern, wie meis-
tens in solchen Fällen, nur auf das Prinzip an.
31/10
Ihr Abschluss in Kopenhagen wegen
„Anatol“ mit 500 dän. Kr. Kautton gibt mir neuer
dings die Anregung Ihnen für diese Auslands
zahlungen jenen andern wie mich dünkt prakti
scheren Modus vorzuschlagen, über den wir schon
öfters korrespondiert haben. Es kann doch
wirklich nicht die geringsten Unzukömmlich -
keiten für Sie haben, wenn Sie die zahlungs-
pflichtige Stelle in einem solchen Fall an
weisen mir nicht den ganzen Betrag, sondern
diesen getrag, nach Abzug der für Sie. entfal-
lenden Perzente und Ihnen diese Perzeute di
rekt zu schicken, also entweder zwei Schecks,
einen Ihnen, einen mir oder Ueberweisung der
Originalvaluta für mich an die Deutsche Bank,
für Sie an eines Ihrer Konti. Wie haben Sie
diesmal z.B. mit Kopenhagen verfügt? Die dä
nischen Kronen sind heute viel wert. Komme
sie vielleicht ein paar Monate später anläss-
lich der Jännerverrechnung in meine Hände?
so können sie um die Hälfte gefallen sein.
Ich möchte absolut nicht, dass Sie irgendwelche
Unbequemlichkeiten haben, aber mir scheint
insere Intemssen gehen hier ganz gemeinsam.
8. Herr Samst hat mir wieder einen lan¬
en Brief geschrieben. Er bittet mich wieder
ie zu veranlassen, dass Sie ihm den „Reigen
Er eine Tournée zur Verfügung stellan.Die
iste dürfte Ihnen ja auch vorliegen, auch Ham¬
urg ist darunter, wo „Reigen bekanntlich
chon gespielt worden ist. Ich bin natürlich
ollkomme n überzeugt,dass Ihr Vorgehen gegen
ber Samstag ganz richtig ist und brachte das
chon in kurzen Mitteilungen an ihnzum Aus
ruck. Schlimm ist es nur, dass offenbar doch
mmer wieder in kleineren Orten unberechtigte
ufführungen des „Reigen“ stattzufinden scheinn.
o erinnere ich mich heuer im Sommer in einem
euilleton von Stefan Grossmann, Neue freie
resse, den Bericht über irgendwelche Schmieren
ufführungen des "Reigen" gelesen zu haben