B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 230

The
7.4.19221
Sehr verehrter Herr Greiner.
Mit Ihrem in manchen Details die
kutablen liebenswürdigen Schreiben treffen Sie
meines Erachtens doch nicht ganz den Kern der
Sache. Meine Anweisungen liessen niemals einen
Zweifel darüber, dass ich den „Reigen“ nur auf
wenige grössere Bühnen zu beschranken wünschte
und wünsche. Und nichts hindert die Herren Ei-
rektonen, die weder von Ihnen noch von mir zur
Aufführung des.Reigen irgandwie animiert wer-
den, sich die Sache vor allem einmalorrentlich
zu überlegen ehe sie Vertrag machen. Stellen wir
es einem Direktor frei sich das Aufführungsrecht
für den „Reigen“ für eine bestimmte Zeit durch
Erlag einer Garantie zu sichern, entbinden wir
ihn aber dann sobald or den Mut oder die Lust
zur Aufführung verliert, von einer Verpflich-
tung die von uns während der Dauer ihres Be¬
stehens vielleicht daran hinderte anderweitig
über den „Reigen“ zu verfügen, so stipulieren
wird amitsxxn ein einseitigen Ruckxxxx
direktoriales Recht,dem grade der Verle-
ger meiner Meinung nach In keinem Falle das Wort
reden dürfte. Man mag über die moralischen und
künstlerischen Qualitäten des.Reigen, über die
Notsendigkeit oder sogar Möglichkeit einer Auf-
führung denken wie man will, niemand, ich an we-
nigsten zwang den Verlag Fischer den mühnenver
vertrieb zu übernehmen, von dem Augenblick an
aber da er ihntäbernahm, durfte gerade er es
am wenigsten dülden, dass der „Neigen als Büh¬
nenwerk künstlerisch, moralisch, geschäftlich
rechtlich mit anderem Masse genossen würde als
irgend ein anderes Theaterstück seines Verlages.
Und völlig unerklärlich ist es mir, wie er an
gemassregel bezeichnen kann, was nichts
anderes ist als das ganz selbstverständliche
als „Zw