B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 56

4.5.1925.
Harele-Fischer
Verehrtester Herr Doktor.
Herr Friedrich Zellnik hat sich be-
reits vor einigen Wochen auf einem andern Weg
(und zwar durch den Generaldirektor Pressbur-
ger von der Sascha-Gesellschaft) an mich ge-
wendet. Ich halte es durchaus für möglich,
dass wir zu einer Einigung gelangen. Wollen
Sie ihm nicht freundlichst mitteilen,dass er
entweder den früheren Weg wieder einschlagen
oder sich,wie eventuell auch andere Film-
werber sich an mich direkt wenden möge.
Herr Dr Flesch hat sich auch an mich
direkt in Angelegenheit des Radio-Honorars
an mich gewandt und zwar unter Berufung auf
das Finverständnis seines mir persönlich gut
bekannten Schwiegervater des Herrn Kapell
meister Ludwig Rottenberg. Es ist mir natür-
lich nicht möglich daraufhin ohneweiters
unsere Forderung für unberechtigt zu halten,
aber ich denke,wir beweisen unser Entgegen
kommen am besten, indem wir als Honorar für
einmaluge Aufführung eines Einakters hundert
Mark beanspruchen. Ich schreibe das Herrn
Kr. Flesch auch persönlich und bitte die even
tuelle geschäftliche Fändlisierung zu besor-
gen.
Darf ich bitten mir etwa drai Exempla
re „Beatrice eventuell, wenn solche vorrätig
wären, auch 1-2 Bühnenexemplare, senden zu wol-
len. Das Stück wird in wenigen Wochen in Wien
am Burgtheater aufgeführt. Es wird hoffent-
lich in den Buchhandlungen hier einzeln zu ha-
ben sein?
Mit den verbindlichsten Grüssen
sehr ergebener