B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 60

Fischer
ful
16. 7.1925.
Lieber Freund.
Es ist wohl gleichgültig, ob Sie den
„Leutmant Gustl“ in der sog einamten teuern
oder in einer wohlfeilen Ausgabe drueken.Die
teuere kann ja in diesem Fall kaum kosten
als die wohlteile. Eine Revision des Textes
denke ich nicht vorzunehmen, das Bedürfnis zu
solchen Revisionen und manchmal sehr eingrei
fenden Aenderungen habe ich ja einige Zeit
nach der Vollendung den meisten meiner Arbeiten
gegenüber, aber es würde michallzuviel Zeit
kosten diesem prang zu genügen und mir ist
als hätte ich noch allerlei Neues zu schrei
ben, was wenigstens mir persönlich wichtiger
ist.
Ob ein Neudruak der kleinen Cassian-
Ausgaben überhaupt empfehlenawert ist, vermag
Ich kaum zu entscheiden. Eher käme ein Druck
des sogenanten Libretto in Frage (Sie wissen
ja, dass Oskar Straße eine sehr hübsehe Musik
1330 -
zum Cassian geschrieben und ich dazu einige
lyrische Nummern verfasst habe. Aber dasgeht
glaube ich aus urheberdtehtlichen Gründen nicht
da ja der Text der Gesänge und auch ein soll-
ständiges Soufflirbush,allerdüngs als un
verkäufliches Manuscript, bei Herzmansky er-
sch ienen ist.
Viel Glück zur Gasteiner Reise.
Sohliessen Sie dann mit Alt-Aussee schon
Ihren. gommer ab? Ichfür am meinen Teil blei
be bis Anfang August in Wien und fahre dann
vem utlich wieder nach Südtirol,zuerst wahr
scheinlich nach Karersee, das weitere Programm
steht noch nicht fest. Lassen sie mich jedes-