B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 36

29.3.1928.
J. Tischer,
/Hary
Sehr verehrter Herr Doktor Maril.
So sind wir denn in der Sache Harz
genau dort, wo wir vor einem halben Jahre standen.
Harz soll zuerst seine Exemplare verkaufen und
dann käme der Verlag Fischer mit einer Neuausgabe.
Die Sache steht aber doch so, dass
der Weiterverkauf der Exemplare bei Harz gar nicht
fortschreitet, wenn nicht, was mir nicht ganz un-
G.F.
wahrscheinlich dünkt, der Verkauf überhaupt aus
Susseren oder inneren Gründen speziell für Harz
lahmgelegt ist. Jedesfalls erscheint es mir aus-
geschlossen, dass die noch vorhandenen 4-5000
Exemplare,wenn sie in Harzens Besitz bleiben, im
Laufe der nächsten 10-20 Jahre verkauft werden.
Darum eben lag es mir daran das Buch von Harz
auch praktisch vollkommen frei zu bekomnen (theo-
retisch habe ich ja das Verfügungsrecht von der
101, Auflage an schon lange genug). Aber es wird
ja immer klarer, dass es vollkommen in Harzens Be-
lieben steht dieses mein Recht illusorisch zu
machen. H.hat offenbar wenig Interesse daran den
Verkauf der einzelnen Exemplare zu beschleunigen,
er möchte eben den garzen Bestand womöglich auf
einmal losschlagen.
Ich habe die Gutachten wieder gefun-
den, von denen ich zu Ihnen und Herrn Fischer im
Winter sprach. Ich weiss jetzt nicht mehr genau,
welchem Zweck diese Gutachten dienen sohlten. Wahr-
scheinlich lagen sie einem Gesuch um Aufhebung
der Beschlagnahme bei, das von dem seinerzeitigen
Verleger (Singer & Co.) eingereicht wurde. Ich
weiss auch nicht, wie die Sache demals ausging. Es
scheint ja, dass auch die Behörden im Falle "Reigen"