B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 75

Reit 1.1928
S. Fischer.
Lieber Freund,
Beigeschlossen die Antwort von Harz,
die vor einigen Tagen an mich gelangt ist und um
deren Rücksendung ich sehr bitte. Das Wesentliche
erscheint mir, dass wie er schreibt, heute plötzlich
nicht mehr ganz 4000 Exemplare vorhanden sind,
nachdem vor einem halben Jahr etwa noch 4521
da waren und xx im Laufe von 1½ Jahren ungefähr
kein einziges Exemplar verkauft worden war, d.h.
also, dass Herr Harz ganz nach seinem Belieben die
Exemplare zurückhalten oder verkaufen kann. Jetzt,
wo er eine Gefahr nahen sieht, bringt er das Buch
in den Handel, lässt man ihn in Ruhe,so wird
er sich um das Buch wieder nicht kümmern. Was also
tun? Ich habe ihm noch nicht geschrieben.
Bei Prof. Brecka handelt es sich wohl
um eine Uebersetzung ins Czechische, nicht ins Pol-
nische (ein Versehen in dem Brief vom 30½ Oktober)
Mit 10% Tantieme könnte man sich wohl begnügen
eine Anzahlung von 1000 c.K., die wohl wahrschein-
lich für "Fräulein Else" geleistet wurde, erscheint
mir für „Therese“ viel zu gering, unter 3000 c.K.
bitte das Hecht nicht zu vergeben.
Wurde mit der Agence lit, Int. Paris
in Hinsicht auf das französische Uebersetzungsrecht
der "Therese" weiter verhandelt?
Für die freundliche Uebersendung
G.H.P
des Artikels von Frau Nettesheim danke ich bestens.
"Therese" in mancher Hin-
Die Dame überschätzt die
sicht und dass hier ein "grossartiger Beginn sich
kündet“, ist ein liebenswürdiger Irrtum, der seine
Entstehung, wie mich dünkt, der jetzt allgemein üb-
lichen, sagen wir sozialpolit: schen Einstellung als
asthetischer Betrachtungsweise verdankt. Aber wie