B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 82

A
S. Fischer
cope 1m
2.3.1929.
Lieber Herr Doktor Maril.
Ich danke für Ihre Nachricht, dass die
Abrechnung für "Die grosse Szene" von der Societa
italiana degli Autori eingetroffen ist und für
sechs Auffuhrung einen Betrag von Lire 95.37 otm
zirka 25 Mark) ausweist. Sie haben gewiss recht,
wenn Sie sagen, dass die Nachforschung nach den
Gründen, vielmehr nach der Richtigkeit dieses
kläglichen Ergebnisses mehr Arbeit und Mühe kosten
würde, als das (finanzielle) Resultat am Ende wert
wäre; trotzdem glaube ich nicht, dass wir die
Sache auf sich beruhen lassen dürfen. Es ist selbst-
verständlich recht belanglos,ob wir am Ende durch
Energie 1 oder 200 Lire mehr herausbekommen könn-
ten oder nicht, aber es kommt ja auch nicht darauf
an, sondern auf die Frage, ob man sich wirklich jede
Lumperei von gewissen Subjekten gefallen lassen
soll oder sie zum mindesten nicht in Zweifel darü-
ber lassen, dass man sie für Lampem hält. Sie müss
ten wohl, lieber Herr Doktor Maril, von der Societa
eine genaue Aufstellung verlangen, Eventuell
beglaubigte Abschriften der Theaterabrechnungen,
Grund dieser lächerliche Betrag für
aus deren
6 Aufführungen, wenn auch nur eines Einakters, an
Sie überwiesen worden ist. Selbst wenn auf uns
pro Abend nur 2 1/0 Tantième entfiele - es lässt sich
unschwer berechnen, dass Einnahmen solcher Art an
einem noch so, kleinen Theater in Rom kaum denkbar
sind. Wo, sagen wir, das Versehen erfolgt ist, kann
ich natürlich nicht bestimmen. Jedenfalls erinnere
ich daran, dass ich den Uebersetzer die Autorisa-
tion auf Grund meines von ihm erhaltenen Eindrucke
verweigert habe, dass Sie ohne Einholung meiner Zu-
stimmung ihm diese Autorisation erteilten und dass
der Vertrag, den Sie mit ihm schlossen, eigentlich
schon abgelaufen war, als er davon Gebrauch machte.
Mit herzlichen C