B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 97

Pr.
G. A.
5.10.1929,
S.Fischer,Bl.2.
führe ich inoffiziell eine 4orrespondenz mit einem
wie
und noch weniger verstehe ich, xxx Sie mir
der Herren über die Besetzungsmöglichkeiten und
sicherlich reichlich wieder einbringen könnten,
ich habe meine guten Gründe, dass ich von einer of-
was ich durch persönlichen Abschluss über die
feziellen Einreichung vorläufig abzusehen vorziehe.
Oraufführung eines Stückes erspare; denn
Es kommt hier noch dazu, dass möglicherweise ein
durch diesen einmaligen persönlichen Abschluss
Junotim zwischen Josefstadt in Wien und Deutschem
wird ja der eventuelle Erfolg meines Stückes
Theater in Betracht gezogen werden könnte. Auch
mit Wien habe ich seit 35 Jahren ausnahmelos per-
nicht in Frage gestellt und die eventuellen
sönlich über Uraufrührungen meist auch üner Wieder-
Chancen für andere Bühnen verden dadurch nicht
vermindert
aufnahmen abgeschlossen, ohne dass darunter das
Prestige Ihres Verlags im geringsten gelitten hät-
te. Sobald die Frage der Uraufführung entschieden
Dass in anderen Fällen, wo ich Sie um
Führung der Verhandlungen ersuchte Ihreperzen-
sein wird soll Ihrem Tatendrang nichts mehr im
Wege stehen jedenso wie der Abschluss über eventuel-
tueller Beteiligung ausser Frage steht,habe
le gleichzeitige Uraufführungen an anderen deutschen
ich immer wieder betont und es ist gewiss so
wenig Ihre wie meine Schuld, dass z.B. zuletzt
Bühnen natürlich Ihnen überlassen bleiben wird;-
Ihre ernsten Bemühungen hinsichtlich meines
geradeso wie esja immer der Fall war,
z.B. auch nach der Graufführung der "Komödie der
Dramas "Geng zum Weiher" (wegen desen sich
Verführung" oder der "Schwestern" (die beide in
Frau Kinz und Neucker an Sie gewandt hatten)
Wien ungefähr 30 Mal gesielt wurden) ohne nachner
resultatlos verlaufen sind. Dass ich mir ande-
durch Ihre Vermittlung/2-3 m### wei
rerseits für eine x schwierige Urauftührung
tere Bühnen und trotz des Erfolges da und dort
(wie es z.E. "Gang zum Weiher“ wäre) die Bühne
mehrals
keine weiteren zu finden (woran natürlich nur die
sorgfaltig auszusuchen wünsche, wird Ihnen nicht
Mängel, vielleicht auch die Schwierigkeiten mei-
unbegreiflich sein und dass ich mit Ihrem Vor-
ner Stücke und die allgemeinen Verhältnisse Schuld
gehen.Bücher nur auf ausdrückliche Anfrage zu
waren). Auch an Verhandlungen und eventuellen Ab-
versenden,höchst einverstanden bin,muss ich
schlüssen über meine sämtlichen anderen Stücke
nicht erst versichern. „Lahmgelegt“ sind Sie also
an sämtlichen Bühnen Deutschlands, sowie über-Wie-
keineswege und nach der Urauftührung werden
deraufnehmen in Berlin habe ich dem Verlag Fischer
Sie in gewohnter Freiheit Ihre Verfügungen über
meines Wisgensniemals behindert und es wäre mir
Aufführungen an anderen Bühnen treffen können,
gewies geradeso lieb wie Ihnen, wenn Sie auf diese
wenn Sie die Gelegenheit dazu haben. So mögen
Weise Ihr und am Ende auch mein Prestige ins Unge-
Sie auch jetzt schon Direktoren, die Ihnen ver-
messene steigern würden - sofern Prestige damit
trauenswürdig erscheinen, das Buch zur Einsicht
vorlegen, vorläufig aber jede Aufführung vor
überhaupt etwas du tun hätte.
raufführung, die noch nicht fest steht, absolut
Wenn ich in diesem neuen, wie in allen
untersagen. xxxx Die Buchausgabe soll je-
desfalle erst zugleich mit der Urauftührung
früheren Fällen das Problem der Uraufführung nach
allen Seiten hin selbst zu erledigen wünsche, so
erscheinen.
bedeutet das keineswegs eine Breparungemassnahme
Angelegenheit
wie ein Satz Ihr's Briefes leider anzudeuten scheint
Mit Prestige aber hat die ganze
nicht das Geringste zu tun; wir wollen sie wei-