B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 106

tum von Ihnen, dass ich nur dann das Recht hätte
den Kontrakt mit Harz zu lösen, wenn ich ihm
nachweisen könnte, dass er das Werk nicht in
der richtigen Form vertreibt. Der Kontrakt ist
mit der bereits erschienenen 100. Auflage erle-
digt, ich habe das Recht die 101. Auflage wann und
wo es mir beliebt und xxx wäre durch kein Geset:
der Welt verpflichtet 200
Jahre oder auch nur eines zu warten, bis Harz
seine Vorräte abgesetzt hat. Das ist nicht nur
logisch, sondern auch juridisch über allem Zwei-
fel erhaben. Harz hat ja auch niemals angedroht
einen Prozess anzustrengen, sondern nur, falls ein
anderer Verlag den "Heigen" herausgäbe,seine Vor-
räte billig auf den Markt zu werfen. Was wieder
ich ihm nicht hätte verbieten können.)
Auch mich hat es herzlich gefreut nach un-
gewohnt langer Zeit einen persönlichen Brief
von Ihnen zu erhalten. Hoffentlich dauert es
bis wir uns auch
nicht mehr allzu lange
mündlich wieder, und nicht nur über geschäftli-
che Dinge werden unterhalten können.
Auf Wiedersehen also hoffentlich noch
in diesem Jahre und die schönsten Grüsse von
Ihrem
Herrn S.Fischer,
Verlag.
Berlin W
S. Fischer
18.11.1929.
Lieber Herr Doktor Maril.
Für heute nur die Mitteilung, dass das
"Spiel der Sommerlüfte“ im Laufe der nächsten Zeit
im Deutschen Volkstheater (voraussichtlich mit
Moiess als Kaplan zur Aufführung kommen wird.
Der Tag der Draufführung steht noch nicht fest.
Was Berlin anbelangt, bitte gar nichts zu verfügen
und eventuelle Anfragen direkt an mich zu überwei-
sen. Ich danke für die Uebersendung der Liste,
in den allernächsten Tagen werde ich Ihnen meine
Ergänzung zusenden.
Darf ich Sie zugleich bitten ein
Exemplar meiner gesammelten Schriften (Erzählen-
des, die neue Ausgabe, im schönen Einband) an Frau
Suanne Clauser,Wien IV.Viktorgasse 1,ehebaldiget
zusenden zu wollen. Frau Clauser hat in der letz-
ten Zeit einen grossen Teil xxx kürzeren Novellen
ins Französische übersetzt; eine Anzahl sind im "
"Gringroi" und in der “Revue de France“ erschie-
nen,ein Band,,10 dieser Novellen enthaltend,er-
scheint im Januar bei Stock. Dass "Beate und ihr
Sohn“ bei Attinger herausgekommen ist, habe ich
Ihnen wohl schon geschrieben, Demnächst erscheint
dort auch "Casanovas Heimfahrt“.
Ueber alles andere, auch über die
"Reigen"-Sache allernächstens. Oder würde es nicht
vielleicht genügen, wenn wir einander die Briefe
vom vorigen Jahr uns gegenseitig zuschioken würden?
Die Datierung könnten wir ja ändern.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Herrn Dr. Konrad Maril.
Fischer, Verlag.