B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 112

S. Fischer
30.1.1930.
Lieber Herr Dr. Maril,
Lassen Sie mich Ihnen noch nachträg-
lich ebenso wie Herrn Dr. Hermann für die freund-
lichen Glückwünsche anlässlich des "Bernhardi".
Erfolges bestens danken. Sie schreiben anschlies-
send an Ihre Mitteilung vom 27.d.M., dass der
"Bernhardi" sich zu einem Erfolg auswüchse von
der Mitteilung eines amerikanischen Agenten, der
sich für mein Stück interessiert hat. Das bezieht
sich aber wohl auf "Spiel der Sommerlüfte", denn
wegen des "Bernhardi" hätte die Suild wohl nicht
angerufen. Wegen des „Spiels“ aber habe ich schon
vor vier Wochen eine Anfrage der Guild erhalten
und ich glaube, dass Curtis Brown mit dem Theater
schon in Verbindung getreten ist, in dem übrigens
demnächst der "Einsame Weg" zur Aufführung kommen
soll.
Was die deutsche Uraufführung anbe-
langt, so ist nicht das Geringste erfolgt, dass
ich das Stück xx weder einzureichen noch anzu-
bieten gedenke, wird Ihnen nicht verwunderlich
sein und ich denke, da Sie das Stück sehr mit Recht
dem Frankfurter Theater (Helmer) schon überlassen
haben, besteht wohl kein Grund mehr es anderen
Bühnen in Deutschland vorzuenthalten. Nur wo Sie
eine Aufführung aus künstlerischen Gründen für
untunlich xxxxxxx xxxx halten, bitte ich ab-
zulehnen. Ich weiss nicht, ob ein solches Beden-
ken auf Giessen zutrifft. Im übrigen verfügen Sie
in Deutschland, wie es Ihnen richtig scheint, nur
Berlin bitte ich dringend eventuelle Anfragen
an mich zu leiten.
Mit herzlichen Gruss
Ihr ergebener