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Maass von liberalität wie bei uns und es ist durchaus nicht unmöglich.
dass das Buch die Censur unbeanstandet passiert. Von Oesterreich aus
könnten Sie das Buch an Ihre Freunde ruhig versenden. Sie sind Oester¬
reicher, das Buch ist in Oesterreich gedruckt, in Deutschland könnte
höchstens, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass die Behörde
ein Exemplar beanstandet, das betreffende Exemplar confisciert werden,
Ihnen persönlich könnte aber für eine nach österreichischen Gesetzen
nicht strafbare That in Deutschland unter keinen Umständen der Prozess
gemacht werden. Dieser Weg scheint mir und meinem Anwalt, den ich con-
sultiert habe, der gangbarste und einfachste, ja es wäre gar nicht aus¬
geschlossen, dass Sie das Buch, wenn es in Oesterreich die Censur pas¬
siert hat, einfach bei einem österreichischen Verleger in Wien erschei¬
nen lassen und dass es auch in Deutschland ganz unbeanstandet Verbrei¬
tung finden kann, denn im künstlerischen Sinne ist Ihr Buch ja selbst-
verständlich nicht unzüchtig, es liegt blos ein hohes Maass von Wahr-
scheinlichkeit vor, dass ein hiesiger Gerichtshof es im Falle der De-
nunziation so auffassen könnte.
Es wird mir lieb sein, zu erfahren, was Sie von diesem Vor-
schlag halten. Ev. können wir im September gelegentlich Ihres Hierseins
Ich wünsche Ihnen auf Ihrer Radtour gutes Wetter und viel Ver¬
darüber noch sprechen.
gnügen.
Mit besten Grüssen
Ihr ergebener
Fischler.
Maass von liberalität wie bei uns und es ist durchaus nicht unmöglich.
dass das Buch die Censur unbeanstandet passiert. Von Oesterreich aus
könnten Sie das Buch an Ihre Freunde ruhig versenden. Sie sind Oester¬
reicher, das Buch ist in Oesterreich gedruckt, in Deutschland könnte
höchstens, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass die Behörde
ein Exemplar beanstandet, das betreffende Exemplar confisciert werden,
Ihnen persönlich könnte aber für eine nach österreichischen Gesetzen
nicht strafbare That in Deutschland unter keinen Umständen der Prozess
gemacht werden. Dieser Weg scheint mir und meinem Anwalt, den ich con-
sultiert habe, der gangbarste und einfachste, ja es wäre gar nicht aus¬
geschlossen, dass Sie das Buch, wenn es in Oesterreich die Censur pas¬
siert hat, einfach bei einem österreichischen Verleger in Wien erschei¬
nen lassen und dass es auch in Deutschland ganz unbeanstandet Verbrei¬
tung finden kann, denn im künstlerischen Sinne ist Ihr Buch ja selbst-
verständlich nicht unzüchtig, es liegt blos ein hohes Maass von Wahr-
scheinlichkeit vor, dass ein hiesiger Gerichtshof es im Falle der De-
nunziation so auffassen könnte.
Es wird mir lieb sein, zu erfahren, was Sie von diesem Vor-
schlag halten. Ev. können wir im September gelegentlich Ihres Hierseins
Ich wünsche Ihnen auf Ihrer Radtour gutes Wetter und viel Ver¬
darüber noch sprechen.
gnügen.
Mit besten Grüssen
Ihr ergebener
Fischler.