Der erste grosse Roman Arthur Schnitzlers ist zu gleicher
Zeit der erste zeitgeschichtliche Roman des heutigen Wiens. Ein
reich bewegtes Gesellschild wird vor uns entro'lt; wir ler-
nen eine Fülle von Gestalten kennen, die durch die besondere At-
mosphäre ihrer Stadt und durch die komplizierten Verhältnisse
ihres Landes in mannigfacher Beziehung mit einander verknüpft
sind. Allerlei Probleme der Zeit werden berührt, insbesondere
wird den Schicksalen der modernen Juden innerhalb der eigentüm¬
lichen modernen Gesellschaft Wiens, und zwar mehr nach der seeli-
schen als nach den rein sozialen Seite, nachgegangen. Die breite
epische Anlage des Werkes, mit ihrem Reichtum an Personen und
Idee, mit ihrer Handlung und ihren vielen geistreichen und mehr
als geistreichen Gesprächter, wird durch die Grazie der Form in
eine heiter-lebendige Stimmung ungesetzt. Diese Grundstimmung
von Geist und Grazie, von noble innerr Freiheit, beherrscht das
ganze werk und bewingt in anmutigte Weise den Lese
Zeit der erste zeitgeschichtliche Roman des heutigen Wiens. Ein
reich bewegtes Gesellschild wird vor uns entro'lt; wir ler-
nen eine Fülle von Gestalten kennen, die durch die besondere At-
mosphäre ihrer Stadt und durch die komplizierten Verhältnisse
ihres Landes in mannigfacher Beziehung mit einander verknüpft
sind. Allerlei Probleme der Zeit werden berührt, insbesondere
wird den Schicksalen der modernen Juden innerhalb der eigentüm¬
lichen modernen Gesellschaft Wiens, und zwar mehr nach der seeli-
schen als nach den rein sozialen Seite, nachgegangen. Die breite
epische Anlage des Werkes, mit ihrem Reichtum an Personen und
Idee, mit ihrer Handlung und ihren vielen geistreichen und mehr
als geistreichen Gesprächter, wird durch die Grazie der Form in
eine heiter-lebendige Stimmung ungesetzt. Diese Grundstimmung
von Geist und Grazie, von noble innerr Freiheit, beherrscht das
ganze werk und bewingt in anmutigte Weise den Lese