B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 418

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S. Fischer, Verlag, Berlin,
sprechung, es wirkt sehr stark und lebendig und bereitet eine gute
Stimmung vor.
In der Rundschau könnte das Vorspiel im Septemberheft abgedruckt
werden; aber natürlich ist das nur möglich, wenn Sie auf die Ausgabe
des Buches vor der Premiere verzichten, denn sonst ist der Termin zwi-
schen Abdruck und Buchausgabe ein gar zu kurzer.
Die Rundschau hat einen Honorarsatz von 25 Mark pro Seite für ihre
besten und ausgezeichnetsten Mitarbeiter festgesetzt. Mehr kann eine
Zeitschrift von dem ernsten Charakter der Rundschau mit dem besten Willen
nicht leisten. Bei einem Romanwerk, das zu einem Pauschalhonorar erworben
wird, müssen wir zuweilen grössere Opfer bringen. Das haben wir beim "Weg
ins Freie“ getan und das mussten wir auch beim „Emanuel quint“ von Haupt-
mann tun. Der Roman von Hauptmann ist umfangreicher als Ihr Roman gewesen
ist, das Honorar ist im Verhältnis ungefähr das gleiche, dass Sie s. Zt.
bekommen haben.
Die neue Auflage des "Märchen" ist soeben fertiggestellt; das Honorar
für die dritte Auflage im Betrage von M. 625.- (Sechshundert fünfundzwanzig
Mark) überweisen wir gleichzeitig auf Ihr Konto bei der allgem. österr.
Bodencreditanstalt, Wien.
Ich gratuliere Ihnen zu dem neuen Hause, zu den nun auch der Tantiemen-
segen hinzukommen soll.
Unsere Reise war sehr schön, leider habe ich die ganze Zeit mit einem
Abszess zu tun gehabt, der auch heute noch nicht ganz auskuriert ist.
Mit herzlichen Grüssen von uns zu Ihnen
Ihr ergebener
S. Fischer