B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 470

238.
S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstraße 90
den 16/1. 1911
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Doktor,
die Arbeiten von Robert Adam sollen sorgfältig geprüft werden.
Bock zahlt in der Regel 4 % Tantieme. Er hat sich heute mit uns
in Verbindung gesetzt, wir haben ihm gesagt, dass er das "Weite Land"
erst im Herbst, nach der Uraufführung im Lessing-Theater spielen dürfte.
Die Verhandlungen haben sich sofort zerschlagen, weil ihm darum zu tun
war, Ihr Stück im März zu spielen.
Sie wissen, dass wir die Textbücher von "Liebelei" für den Verleger
Schott in Mainz drucken. Der Vertrieb der Textbücher liegt demnach nicht
in unserer Hand, wir führen nur die Aufträge aus, die Schott uns aufgibt.
Mag sein, dass er noch von den früher gelieferten Exemplaren Vorräte hat
und darum jetzt nur 1000 bestellt hat.
Das Münchner Schauspialhaus spielt, wie Sie aus den Abrechnungen ge-
sehen haben, noch immer "Abschiedssouper" mit "Masken" und "Komtess Mizzi",
Die "Frage an das Schicksal" hat das Hoftheater, von dort wird es gegebe-
nen Falls freizubekommen sein. Wir haben Herrn Stolberg angefragt, ob er
den Anatol-Zyklus Spielen will und anstatt des „Abschiedssouper“ einen
andern Einakter aus dem Zyklus einfügen will. Die Aufführung des Neuen
Vereins in München hat keinen Zweck und müsste jedenfalls abgelehnt werden.
Ausser den Ihnen neulich aufgegebenen Bühnen, die den Anatol-zyklus
aufgenommen haben, schweben neuerdings auch noch Verhandlungen mit dem