B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 498

252.
S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstraße 90
den 20. Juni 1911
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Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien IX
Wieber Herr Doktor,
das Märchen von dem aus seiner Bahn gewichenen Stern Dionysta häte
ich mit grosser Freude gelesen. Das ist Ihnen prachtvoll gelungen, herz-
lichen Dank dafür.
Buch würde sich zur Illustrierung sehr gut eignen, ich weiss
nicht, wer das machen sollte. Es müsste ein Künstler sein, der Phan-
tasie und Stil hat, damit die Darstellungen nicht im Dekorativen stecken
bleiben. Wenn ich an Vogeler-Worpswede denke, dem man die Aufgabe schon
zutrauen könnte, so bin ich doch nicht sicher, ob er bei seiner ganz aufs
Poetische gestellten Art das Mass der Dinge erreicht. Es ist in seinen
Darstellungen immer etwas sehr Inniges, aber klein empfundenes zu spüren.
Finden wir nicht einen sehr geeigneten Künstler, so beschränken wir uns
vielleicht auf einen sehr guten Druck mit einem Umschlagbild von Vogeler
oder von Walser. Verzichten wir auf die Illustrierung, so wird es sehr
gut möglich sein, Ihr Buch gleichzeitig mit dem "Weiten Land" Mitte Oktober
herauszubringen.
Ihre Hovelle wird im August- oder Septemberheft der Rundschau abge-
druckt.
Anliegend erhalten Sie das Verzeichnis der Bühnen, die "Das weite
Land" angenommen haben. Sobald Sie uns ein gestrichenes Exemplar zu-
schicken, werden wir die Bühnen auf die Einheitlichkeit für die Darstel-