B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 510

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S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstrasse 90
den 9. Okt. 1911
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Doktor,
die Versendung der Rezensions-Exemplare wird nach Ihren Wünschen
geschehen. Wir richten es in der Regel so ein, dass die Rezensenten
die Rezensionsexemplare einen Tag nach der Aufführung bekommen. Nun
haben sich fast aus allen Städten, wo „Das weite Land“ am 14. zur
Aufführung kommt, Rezensenten an uns gewendet und um Ueberlassung
des Exemplars schon jetzt gebeten. Ich weiss nicht, ob es klug ist,
den Rezensenten die Exemplare bis nach der Premiere vorzuenthalten,
sie können ja dann doch nichts mit dem Buch anfangen, denn ich glaube
nicht, ob die Provinz-Rezensenten zwei Mal über ein Stück schreiben.
Es kommt hinzu, dass sich in der Provinz die Rezensenten besser orien
tieren und zurechtfinden, wenn sie das Stück vorher gelesen haben.
Vielleicht empfiehlt es sich, mit Ausnahme von Wien und Berlin, den
Rezensenten die Exemplare schon jetzt zuzuschicken mit der Bedingung,
dass sie vor der Aufführung nichts darüber schreiben.
Aus der gleichzeitigen Uraufführung in den verschiedenen Städten
ergibt sich bei der Versendung an den Buchhandel eine technische
Schwierigkeit. Es ist wünschenswert, dass Ihr Buch spätestens am 16.
in allen Buchhandlungen zu haben ist. Die Leipsiger Expedition, die
die Gesamtversendung an den Buchhandel organisiert, geschieht in der