268
S. Fischer, Verlag, Berlin M., Bülowstrasse 90
den 14/2. 1912
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Dekter,
ich habe Gelegenheit gehabt, mit Brahm und mit Xerr über unser
Prejekt zu sprechen. Ueber die idellen Chancen des Unternehmens be-
steht kein Zweifel, über die materiellen Chancen können die Herren
natürlich nichts aussagen. Ich meine, wir können die Sache ruhig
unternehmen. Wir müssen dann eventl. noch im Frühjahr mit der ers-
ten Serie der erzählenden Schriften herauskommen, die zweite Serie
kann dann im Winter erscheinen. Die zweite Marie müsste aber doch
unbedingt auf drei Bände verteilt werden, sonst wird das Werk zu
teuer.
Bitte überlegen Sie noch einmal und lassen Sie mich endgiltig
wissen, ob Sie die Ausführung des Planes wünschen oder nicht.
Ich habe mich mit dem Intendanten Putlitz vom Stuttgarter
Heftheater wegen der geplanten Massnahmen des Deutschen Bühnenver-
eins aus Anlass Ihres 50. Geburtstags in Verbindung gesetzt.
Sie ersehen aus dem anliegenden Briefe (den ich zurück erbitte) das
Weitere. Es scheint mir ratsam, dass ich auch meinerseits an die
Bühnen rechtzeitig ein Zirkular erlasse. Bitte lassen Sie mich noch
einmal wissen, welche Stücke ich den Bühmen für diese Gelegenheit
vorschlagen soll.