B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 585

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S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstrasse 90
22/X. 1912
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien XVIII
Lieber Herr Doktor,
es wäre mir ganz lieb, wenn Sie mir ein Verzeichnis der
Uebersetzungen Ihrer Werke gelegentlich zusenden wollten.
Mit Beöthy habe ich gerade jetzt wieder wegen der "Fünf
Frankfurter von Rössler die Erfahrung gemacht, dass er mit den
Abrechnungen nicht zuverlässig ist: die Tantiemen für die ungarische
Provinz hat er trotz wiederholter Mahnung noch immer nicht verrechnet.
Ich habe ihm damit gedroht, dass er kein Stück meines Verlages bekommt,
und um eines solidarischen Schutzes willen würde ich Sie bitten, mich
von der Zusendung des “Bernhardi“ an Beöthy so lange zu entbinden,
bis er seinen Verpflichtungen nachgekommen ist. Revesz hat s. Zt.
"Das weite Land" ohne es zu kennen, für 1500 Kronen erworben, das
Stück ist in Ungarn überhaupt nicht zur Aufführung gekommen, und es
wäre am Ende nicht unbillig, ihm die Möglichkeit zu geben, dass er
beim "Bernhardi" seinen Schaden wieder einholt.
Barnowsky hat heute mit mir telephoniert und von mir eine Ver-
tragsausfertigung gewünscht. Ich habe ihm gesagt, dass Sie das direkt
mit ihm erledigen werden. Barnowsky will Ihr Stück Ende November
herausbringen.
Ein eventuelles Zensurverbot in Wien bezöge sich doch wohl
nur auf die Aufführung, da für Bücher eine Zensur auch bei Ihnen ja