B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 845

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Dr. Arthur Schnitzler
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Sehr verehrter Herr Doktor,
die Angelegenheit mit Barnowsky habe ih
mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen und übrigens auch mit
Ihrem Herrn Sohn darüber gesprochen. Wie die Dinge hier liegen,
möchte ich doch nicht selbst eingreifen. Ich hatte mir nämlich zurecht-
gelegt, dass ich Barnowsky andeuten wollte, Ihr neues Werk könnte
er sich moralisch dadurch sichern, dass er nun bald die "Schwestern
zur Aufführung bringe. Ich bin aber doch davon abgekommen und glaube,
dass es besser Ihnen zukommt, in diesem Sinne auf Barnowsky zu wirken,
wenn es überhaupt geschehen soll. Darf ich Ihnen noch sagen, dass ich
das Werk mit grosser Freude gelesen habe und garnicht der Meinung bin,
dass es nicht grosse Verbreitung finden könnte. Es mag allerdings sein,
dass das Publikum an den Vorgängen so warmes Interesse nimmt, dass
es das Ende des Stückes als vorzeitig empfindet und noch einen Akt
erwarten könnte. - Wird es Sie interessieren, dass ich als schlichter
ehelichen Verpflich¬
Leser die Befreiung Sylvester Thorns von
tungen als etwas zu gewaltsam empfinde? Ich glaube nicht, dass je
mand es als Bruch im Charakter ansehen könnte, wenn diese Loslösung
nicht durch medizinische Tatsachen, sondern durch seelische Vorgänge