B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1930–1931 Originale, Seite 102

S. FISCHER VERLAG A.G. : BERLIN W 57
Uebersetzung
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Ich erlaube mir, Ihnen eine Abschrift der in meinem
Besitz befindlichen Autorisation einzusenden, von der mir Fräulein
Clara Elsner schrieb, dass Sie sie zu erhalten wünschten.
Das Missverständnis entsprang, wie Sie wohl schon ver-
in
standen haben, aus der einfachen Tatsache, dass Sie der Zeitschrift
»Le Grandi Novelle» den Namen des Uebersetzers nicht angegeben hat-
weg
ten, und dies liess mich glauben, dass es von Signor Rokk Richter
übersetzt worden wäre.
Wie ich Ihnen versichern kann, hat mir dieser Zwischen
fall in meinem Beruf schon solchen Schaden verursacht, dass nur
die Firma Fischer ihn wieder gutmachen könnte, wenn sie es wollte.
Tatsächlich bin ich seit dem Tage, an dem Ihre geschätz-
te Firma an die Römische Rundfunkgesellschaft schrieb, zur Strafe
von allen Programmen ausgeschlossen und auf diese Weise ist mir
jede Möglichkeit zur Arbeit in dieser Zeit der Theaterkrise abge-
schnitten.
Ich wende mich deshalb an Ihre Freundlichkeit, um sie
zu bitten, der Römischhen Bundfunkgesellschaft gegenüber von weite-
ren Forderungen abzulassen, selbstverständlich mit Ausnahme des
für die Autoren durch
e Società Italiana vereinbarten Honorars.
Wollen Sie verstehen, sehr geehrter Herr Doktor Maril,
dass, wenn ich Schnitzlers "Weihnachtseinkäufen im Radio gesendet
habe, ich dies wegen der grossen Verehrung getan habe, die ich für
den Autor empfinde, eine Verehrung, die daher kommt, dass ich als
Mannes
Reipen
erster in Italien die Rolle des xxx in Schnitzler am Thea-
ter Sperimentale unter der Direktion von Anton Giulio Bragaglia
gespielt habe. - Ich hoffe, dass mir die Verehrung für Ihren Autor
auch Ihre Gewogenheit verschaffen wird.