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den 17.Juni 1931.
Be/Ja
Schwester
Herrn
Dr. Arthur Schnitzler,
Wien XVIII
Sternwartestr.71
Lieber, hochverehrter Herr Doktor
Dr. Maril ist in Urlaub, deshalb gebe ich Ihnen von
einer Angelegenheit Kenntnis, in der Herr Barnowsky sich eben
an mich wandte. Er möchte in der nächsten Spielzeit „Casanova
in Spa aufführen. Da er, wie er mir sagte, auf Ihren einmal
geäusserten Wunsch das Stück ohne Unterbrechung spielen will,
hat er vor, noch einen Einakter dazuzunehmen und schlägt dafür
nicht etwa, wie man erwarten sollte, einen Einakter von Ihnen
vor, sondern den "Kammersänger" von Wedekind, mit der Begründung,
dass er sich mit der Wahl dieses in Berlin nicht sehr bekannten
Stückes von Wedekind für das Hauptstück des Abends »Casanova
in Spa", einen grösseren Erfolg verspricht. Als Hauptdarsteller
für beide Stücke denkt er an Forster oder an Kurt götz. Da es
sich bei der ganzen Frage zunächst um eine prinzipielle handelt,
möchte ich, bevor wir weiter mit Herrn Barnowsky sprechen, Ihre
prinzipielle Stellungnahme dazu hören. Dass wir einen evtl.Ver-
trag mit allen nur erdenklichen Sicherheiten abschliessen wer-
den, versteht sich von selbst.
Mit ergebensten Grüssen
Prennemen
30000 V.S.
12. 30 20000 V. S.