Kunst darf man ja sagen: Die Gestorbenen haben Recht!
Und käme heut der Hamlet neu heraus oder gar der Hom¬
burg - verlass Dich drauf, wir bekämen all den
Blödsinn, den das Recensentenvolk anlässlich des Medar-
dus über den Heldenbegriff zu entwickeln für nötig
findet, in gleicher Weise aufgetischt; - als wär es wirk-
lich und wahrhaftig das Wesen des Helden (-des für das
Dprema brauchbaren Helden wohlgemerkt!) schon im ersten
Akt zu wissen, was er im letzten Akt für einen Helden-
tod sterben wird und sich in der Zwischenzeit wie ein
eigensinniger scheuklappiger Narr zu geberden, der
nichts vor sich sieht als sein Ziel, während er doch
erst dadurch interessant wird, dass er dieses ziel im-
mer wieder aus den Augen verliert, daß er zaudert, dass
er schwankt, daß er irrt - dass er das Leben mehr
liebt als den Tod - dass er also im Sinne germanistisch-
Dörterhafter Weltanschauung überhaupt kein „Held“
Unter dieser - angeblichen Weltanschauung hätte
„Medardus" auch im tiefsten Frieden zu leiden ge-
Und käme heut der Hamlet neu heraus oder gar der Hom¬
burg - verlass Dich drauf, wir bekämen all den
Blödsinn, den das Recensentenvolk anlässlich des Medar-
dus über den Heldenbegriff zu entwickeln für nötig
findet, in gleicher Weise aufgetischt; - als wär es wirk-
lich und wahrhaftig das Wesen des Helden (-des für das
Dprema brauchbaren Helden wohlgemerkt!) schon im ersten
Akt zu wissen, was er im letzten Akt für einen Helden-
tod sterben wird und sich in der Zwischenzeit wie ein
eigensinniger scheuklappiger Narr zu geberden, der
nichts vor sich sieht als sein Ziel, während er doch
erst dadurch interessant wird, dass er dieses ziel im-
mer wieder aus den Augen verliert, daß er zaudert, dass
er schwankt, daß er irrt - dass er das Leben mehr
liebt als den Tod - dass er also im Sinne germanistisch-
Dörterhafter Weltanschauung überhaupt kein „Held“
Unter dieser - angeblichen Weltanschauung hätte
„Medardus" auch im tiefsten Frieden zu leiden ge-